Künstlerbiografie ABC – Das kostenlose Nachschlagwerk

Künstlerbiografie ABC – Das kostenlose Nachschlagwerk

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Künstlerbiografie – Künstlerportrait


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Rudolf von Alt
(1812-1905)

Der Wiener Rudolf von Alt war Hauptmeister des Österreichischen Veduttenaquarells. Nach seiner Ausbildung bei seinem Vater und an der Akademie in Wien begann er mit einer für das Biedermeier typische Gattung, des Aquarell-Interieurs. Es folgten Reisen in die Schweiz, Italien, Böhmen, Ungarn, Galizien auf denen die ersten Veduten entstanden. In den späteren Jahren näherte er sich dem Impressionismus an.


Christian Ludwig Attersee
(1940)

Christian Ludwig Attersee wurde im Jahre 1940 in Preßburg mit dem Namen Christian Ludwig geboren. Der Künstler verbrachte seine Jugend in Aschach an der Donau, in Linz und am Attersee. Sein künstlerisches Schaffen beginnt bereits 1951 mit dem Schreiben von Romanen und Liedern sowie dem Entwerfen von Bühnenbildern. 1957 beginnt Attersee ein Studium der Bühnenarchitektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 1959 schließt er ein Studium der Malerei an. In den sechziger und siebziger Jahren enstehen die Zyklen „Österreichführer für außerirdische Wesen“ sowie jene zur Essens-Welt, zu Alltagsgegenständen zu Schönheit und Kosmetik und die Zyklen „Segelsport“, „Servierlust und Serviettenallerei“, „Triebstör und Schwarzbesamung“. 1990 wird Attersee als außerordentlicher Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für experimentelles Gestalten) berufen und 1992 zum ordentlicher Professor für die Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie ernannt. Attersee lebt und arbeitet in St. Martin an der Raab im Burgenland, am Semmering und in Wien.

Arcimboldo Guiseppe
(um 1527 – 1593)

Bedeutender Vertreter des Manierismus und Urahne der Surrealisten – Arcimboldo wurde um 1527 wahrscheinlich in Mailand geboren und war in den Jahren 1549-58 als Mitarbeiter seines Vaters tätig, der Maler am Mailänder Dom war. 1562 begann er am Hof Ferdinands I. in Prag als Porträtmaler und Kopist zu arbeiten. Später ging Arcimboldo dazu über, auf manieristische Weise phantastische Gemälde zu fertigen. Seine Spezialität waren allegorische Bilder; meist Zusammensetzungen menschlicher Köpfe und ganzer Gestalten aus Blumen, Füchten oder Tieren. Der vielseitig talentierte Maler war auch als Bühnenbildner, Organisator, Architekt und Ingenieur tätig. Er verließ den Prager Hof im Jahre 1587, um nach Mailand zurückzukehren. Arcimboldo wurde 1591 in den Adelsstand erhoben.Er verstarb am 11. Juli 1593. Seine bizarren Bilder sind als Ausformung des manieristischen Gedankens zu verstehen, der an Stelle der Nachahmung naturalistische Verwandlung setzt. Der manieristische Künstler wurde von den Surrealisten des 20 Jahrhunderts als ihr Vorläufer angesehen.


Baselitz Georg
(*1938 )

In seinen Bildern stellt der Künstler die Motive auf den Kopf
Baselitz wurde am 23. 1. 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz in Sachsen geboren und studierte ab 1956 in Ost-Berlin Kunst, wo er sich unter anderem mit Ralf Winkler (A.R. Penck) befreundete; siedelte 1957 nach West-Berlin über und studierte er an der Hochschule der Künste bis 1964 bei Hann Trier. Im Jahre 1978 erhielt Baselitz eine Professur an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste und lehrte zwischen 1983 und 88, sowie ab 1992 an der Hochschule der Künste in Berlin. Baselitz lebt in Derneburg bei Hildesheim. Seit den 50er Jahren entwickelte er eine dem gegenständlichen verbundenen Malerei, die anfänglich in schmutzigen Farben gemalte Tier und Landschaftsfragmente darstellte, ab 1964 gewann die Farbe und Form als eigentliches Medium der Malerei an Bedeutung und die Gegenständlichkeit wurde modifiziert und bedeutungslos gemacht.

Beardsley Aubrey
(1872 – 1898)

Der Künstler wurde am 21. August 1872 im britischen Brighton geboren und nahm im Jahre 1888 eine Lehre in einem Architekturbüro auf. 1889 trat Beardsley in eine Londoner Versicherungsgesellschaft ein. Er erhielt keine fachliche Ausbildung als Maler, sondern bildete sich selbst an Vorlagen von Dürer, Michelangelo, Botticelli usw. in Zeichnen aus. Angeregt von den Präraffaeliten und dem japanischen Holzschnitt fand er frühzeitig seinen eigenen, rein zeichnerischen Umriss-Stil. 1892 erhielt er den Auftrag eine Ausgabe des „Morte d´Artur“ von Thomas Malory zu illustrieren. Die begeisterte Kritik ebnete ihn den Weg zum vielbeschäftigten Illustrator. Es folgten 1893 die Blätter zu Oscar Wildes „Salome“. 1896 für Popes „Rape of the Lock“ und Wagners „Rheingold“. Beardsley begann in 1893 zusammen mit Harland und Lane die Zeitschrift „The Yellow Book“ herauszugeben. Er fertigte Plakate , Karikaturen und Exlibris, entwarf Titelbilder und Schlußblätter, bis eine Erkrankung an Tuberkulose 1896/97 einen Aufenthalt in Bournemouth erforderlich machte. Im Jahre 1897 trat der Künstler zur katholischen Kirche über und verstarb am 16. März 1898 in Menton. Beardsley, der fast ausschließlich Illustrationen oder Plakate anfertigte, zählt zu den interessantesten Künstlern des Jugendstils. Es sind nur zwei Ölgemälde von ihm bekannt: „A Caprice“ und „Frau mit Maske“. Seine bedeutendsten Arbeiten sind jedoch seine Buchillustrationen. Sein Werk ist gekennzeichnet duch kühne einfache Kompositionen, schwungvolle Linien und starke Kontraste zwischen Licht und Schatten.

Max Beckmann
(1884 – 1950)

Max Beckmann wurde am 12. 12.1884 in Leipzig geborene. Er studierte in Weimar und Berlin. Bevor er sich 1907 der Berliner Sezession anschloß unternahm er Reisen nach Paris und Florenz. Seine frühen Werke standen unter den impressionistischen Einfluß von Max Liebermann. Die Begegnung mit Munch veränderte seine Malweise wieder. Einen weiteren Einschnitt in Beckmanns Leben stellte der Erste Weltkrieg dar, in dem er freiwillig Sanitätsdienst leistete, jedoch nach einem Nervenzusammenbruch aufgrund der Schrecklichkeit des Erlebten 1915 bereits entlassen wurde. Beckmann übersiedelte nach Frankfurt am Main und übernahm dort die Leitung der Malerklasse an der Städelschule. 1933 gab er unter dem Druck des Nationalsozialismus das Amt auf und ging nach Berlin. Dort entstand die erste von neun gewaltigen Kompositionen; dieses Triptychon nannte er „Abfahrt“ (Museum of Modern Art New York) und sah darin die Emigration und den Schrecken des Nationalsozialismus voraus. Nachdem die Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet wurde, übersiedelte Beckmann1937 nach Amsterdam, wo er den Krieg überstand. 1947 übersiedelte er in die USA, wo er seit 1949 an der School of Arts des Brooklyn Museums lehrte. Beckmann verstarb am 27. Dezember 1950 . In seinen Gemälden Erdbeben von Messina 1909 und Untergang der Titanic, 1912 kommt die für ihn typische Grundstimmung des Unheilvollen, Schrecklichen und der Schutzlosigkeit zum Ausdruck, wobei er sich eine sehr verschlüsselte und eigenwillige Ikonographie bedient. Ab 1940 griff Beckmann auch mythologische Themen auf. In diesem Zusammenhang von Alegorie und Mythologie gehören auch Verkleidung und Kostüm. Seine zahlreichen Selbstbildnisse zeigen ihn auch als Narren oder König. Er prägte zusammen mit Grosz das Phänomen der Neuen Sachlichkeit.

Umberto Boccioni
(1882 – 1916)

Führender Vertreter des Italienischen Futurismus
Der Künstler wurde am 19. Oktober 1882 in Reggio di Calabria geboren und studierte von 1898 bis 1902 in Rom; hier begegnete er den Malern Gino Severini und Giacomo Balla. Balla machte ihn mit der Maltechnik des Divisionismus vertraut. Nach Aufenthalten in Berlin und Paris ließ Boccioni sich 1907 in Mailand nieder wo er 1909 Fillipo Tommaso Marinetti kennenlernte, dessen theoretischen Ansätze hauptsächlich zur Entstehung des „Manifest der futuristischen Malerei“ führte welches er im Jahre 1910 zusammen mit Balla, Russolo und Carrà veröffentlichte . Auf einer Parisreise 1911 kam Boccioni mit dem dort sich entwickelnden Kubismus in Kontakt, dessen Stilelemente er zunehmend in seinen Bildern übernahm. Die Darstellung von Geräuschen und Bewegung sind die auffälligsten Merkmale seiner Malerei. Sein Bestreben, die Dynamik der Formen darzustellen, erreichte er durch verschiedene Ansichten eines Gegenstandes, gleichzeitig wandelte er diese Ansichten ab und versuchte mehrere aufeinanderfolgende Bewegungsabläufe darzustellen. Der Maler starb am 16. August 1916 in Verona während eines Genesungsurlaubes des Ersten Weltkrieges an den Folgen eines Reitunfalls. Boccioni, der zu den Hauptvertretern des Futurismus gehört, vereinigte in seinen Werken das Dynamische des modernen Lebens mit den Stilelementen des Kubismus.

Pierre Bonnard
(1867 – 1947)

Hauptmeister des Neoimpressionismus
Bonnard wurde am 13. 10. 1867 in Fontenay-aux-Roses als Sohn eines Beamten geboren. Neben einem Jurastudium, das er in den Jahren 1886-89 betrieb, war er an der École des Beaux-Art eingeschrieben. Nach dem Wechsel an dieAcadémie Julian lernte er die Malern Maurice Denis, Paul Sérusier, Jean Édouard Vuillard kennen. Seine Faszination für die Bilder Gaugins führten 1888 zu einer für sein weiteres Schaffen wichtigen Begegnung mit diesem in der Pont-Aven. Daneben beeinflußten ihn auch der gerade in Europa bekannt gewordene japanische Farbholzschnitt mit ihren allein auf Fläche und Linie konzentrierte Darstellungsweise.Nachdem er im Jahre 1889 einen Plakatentwurf „France-Champagne“ verkauft hatte, teilte er sich 1890 ein Atelier mit Vuillard und Denis und schloß sich mit diesen der von Paul Sérusier gegründeten symbolistischen Künstlergruppe „Nabis“ (=hebräisch: Prophet) an, von der er sich jedoch schon bald wieder trennte. Bonnard stellte 1891 erstmals im „Salon des Indépendants“ aus und lernte wenig später Toulouse-Lautrec kennen. Zusammen mit diesem gehörte Bonnard zu den Begründern der modernen Plakatkunst.1905 unternahm er mit Vuillard eine Spanienreise, der in den kommenden Jahren Reisen nach Belgien, Holland, England, Italien, Algerien, Tunesien und Südfrankreich folgten.Zu den Hauptmotiven zählten insbesondere Landschaften, Blumengärten, Segelboote, der weibliche Akt und Schilderungen von Interieurs.Er zählt wegen des starken Anteils des Lichts in seinen Werken zu den Malern des Impressionismus, obwohl er im Grunde einen eigenen Stil verwirklichte, indem er bestimmte Elemente des Impressionismus in eine eigene Sprache umsetzte. Die Symbolik der Bildaussage tritt zugunsten der Farbkomposition in den Hintergrund. Durch eigenwillige Bildausschnitte wurden den Szenen eine besondere Intimität verliehen.Im Jahre 1925 kaufte Bonnard schließlich ein Haus im südfranzösischen Le Cannet, wo er bis zu seinem Tode am 23. 01. 1947 lebte.

Hieronymus Bosch
(um 1450 – 1516)

Bosch wurde um 1450 als Iheronymus van Aken in s’Hertogenbosch geboren. Der aus einer Malerfamilie stammende Hieronymus -sein Vater und sein Großvater, Antonius und Jan van Aken arbeiteten als Maler in s´Hertogenbosch- wird 1480 das erste mal als Mitglied der Laienbruderschaft „Zu unserer lieben Frauen“ erwähnt, deren Vorstand er 1488 wurde. Im Jahre 1478 heiratete er die reiche Aleyt Goyaert van de Mervenne, so daß er von nun an ohne finanzielle Sorgen leben konnte. Ihm wurde schon früh großes Ansehen zuteil. Seine Werke wurden von kirchlichen ebeso wie von weltlichen Herrscher geschätzt. Die Bilder Boschs wurden wegen der großen Nachfrage schon zu seinen Lebzeiten oft gefälscht. Er starb im August 1516 in seiner Geburtsstadt s’Hertogenbosch. Seine bekanntesten Bilder sind „Weltgericht“, „Der Heuwagen“ und „Der Garten der Lüste“, in denen Bosch die Abgründe des Menschseins und den damit einhergehenden Sittenverfall schilderte, indem er dämonische Wesen oder bizarre, traumhafte Szenen abbildete. Die genaue Deutung seiner Bilder ist jedoch heute unmöglich geworden. Durch die intensive Auseinandersetzung der Surrealisten mit den verschlüsselten Darstellungen auf den Gemälden Boschs rückten seine Bilder in diesem Jahrhundert wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Der Einfluß des Hieronymus Bosch in der Malerei der Modernen ist deutlich zu erkennen.

Sandro Botticelli
(1445 – 1510)

Alessandro di Mariano Filipepi, geboren in Florenz, erhielt den Beinamen Botticelli, weil er eine Zeit lang bei seinem Bruder wohnte, der wegen seines enormen Umfangs „botticelli“ (Tönnchen) genannt wurde. Botticelli absolvierte zunächst eine kurze Ausbildung bei einem anderen seiner Brüder, eines Goldschmiedes. Gegen 1465 bis 67 wurde er Schüler Fra Filippo Lippis, dessen Art Engel und Madonnen zu malen er übernahm. Nicht belegt, aber aus stilistischen Gründen wahrscheinlich ist, daß er anschließend in der Werkstatt Andrea del Verrocchios tätig war. Bereits 1470 besaß Botticelli eine eigene Werkstatt, in welcher der Sohn seines einstigen Lehrers, Filippino Lippi, in die Lehre ging. Botticelli hatte Kontakte zu Humanisten sowie zu der Medici-Familie, was einen großen Einfluß auf seinen Werdegang hatte. Gegen 1477 malte Botticelli die „Allegorie des Frühlings“, ein Gemälde, das seinen Ruhm nachhaltig bestimmte und zusammen mit der „Geburt der Venus“ zu seinen berühmtesten Werken zählt. Als einer der 1481 von Papst Sixtus IV. zur Ausmalung der Sixtinischen Kapelle nach Rom gerufenen Künstler malte er dort Szenen aus dem Leben Moses´ und die Versuchung Christ. Mit den Tod seines Gönners Lorenzo de Medici (1492) und dem Tod Savonarolas´ (1498) trat eine Wende im Werk Botticellis ein. Ein durchkonstruierter Bilderraum steht im Wiederspruch zu erregt und manieriert wiedergegebenen Figuren. Der Verlust eines verständigen Kreises von Humanisten und wohl auch das Ringen mit bildnerischen Problemen führte zu einem Manierismus in der Formgebung und zu rückschrittlichen Tendenzen.Er verstarb im Jahre 1510 in Florenz. Botticelli vervollkommnete mit seinen Werken die dekorative Richtung der italienischen Frührenaissance.

Eugéne Boudin
(1824 – 1898)

franz. vorimpressionistischer Maler
Der elfjährige Boudin, der am 13. Juli 1824 in Honfleur geboren wurde, zog mit seiner Familie nach Le Havre um. Arbeitete zunächst in einer Druckerei, eröffnete1842 ein Papiergeschäft, in dem er auch Ausstellungen stattfinden ließ. Dank dieser Einrichtung machte er die Bekanntschaft von Gustave Courbet, Jean-Fracois Millet und Thomas Courture, später auch von Cloude Monet, Bekanntschaften, die für beide Seiten fruchtbar waren. Boudin hatte zwar selbst keine künstlerische Ausbildung erhalten, war jedoch schon von Kindheit an ein begeisterter Zeichner der Stimmungen von Himmel, Strand und Meer. Diese Vorlieben kennzeichnete sein Werk ein Leben lang; so malte er hauptsächlich Landschaften oder das Meer mit Wolken und Lichtspiegelungen. Später gab er in seinen Werken auch das Leben der Menschen wieder, wobei er jedoch nie ganz auf Naturdarstellungen verzichtete.Boudin ebnete mit seiner transparenten, gefühlvollen Malweise den Weg zum Impressionismus und wurde damit unter anderem zum Vorbild Monets. Nach seinem dreijährigen Pariser Studienaufenthalt bereiste der Künstler Frankreich und Italien; später hielt er sich auch in Belgien und Holland auf. Boudin verstarb am 8. August 1898 in Deauville.

Georges Braque
(1882 – 1963)

Am 13. 5.1882 in Argenteuil-sur-Seine geboren, absolvierte Braque zunächst eine Ausbildung beiseinem Vater und setzte sie bei einem Dekorationsmaler in Le Havre fort. Nach der Militärzeit studierte er ab 1902 an der Académie Humbert in Paris und im Jahre 1904 richtete er sich ein eigenes Atelier ein. Braque beeindruckten die Werke der Fauves, so daß er sich ihnen 1905 anschloß. Später setzte er sich mit Bildern Cézannes und Picassos auseinander, änderte daraufhin seinen Malstil und wurde bei einer Ausstellung des Herbstsalons im Jahre 1908 abgelehnt; ein Kritiker nannte die Arbeiten Braques „bizarreries cubiques“ aus dem der Name „Kubismus“ folgte. Ab 1908 arbeitete er eng mit Picasso zusammen, den er durch den Kunsthändler Kahnweiler kennenlernte, und bestimmte mit ihm jahrelang den Kubismus und damit die moderne Malerei. Als 1908 Braque mit seine neuen Bildern an der Jury scheiterte, veranstaltete Kahnweiler für ihn eine Einzelausstellung.1912 entwickelte er die Technik der Collage aus dem Versuch heraus Dingwirklichkeit und Bildrealität zu überbrücken. Nach dem Ersten Weltkrieg, bei dem Braque verwundet und frühzeitig entlassen wurde, war sein Kontakt zu Picasso nahezu abgebrochen; Braque arbeitete wieder vermehrt mit Farbe in dumpfen Tönen als Ausdrucksmittel. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden vor allem seine „Atelier- und Vögelbilder“. Braque zählt zu den wichtigsten Künstlern der Moderne, der außerdem die französische Tradition der Landschaftsmalerei aufrechterhielt. Braque wurde als erstem Maler zu Lebzeiten eine Ausstellung im Louvre zuteil. Er starb am 31. 8. 1963 in Paris.

Jan Brueghel der Jüngere
(1564 – 1638)

Er wurde 1564 in Brüssel als zweiter Sohn des Malers Pieter Bruegel der Ältere geboren. Im Jahre 1578 verstarb Mayeken, geborene de Coecke, die Mutter Jans, so daß die Familie Brüssel verließ und nach Antwerpen ging, wo die Großmutter Marie Bessemers, die selbst Miniaturenmalerin war, sich um die Kinder kümmerte. Seine Lehrer waren Pieter Goetkint und Gillis van Conixloo. Schon mit 21 Jahren verließ Jan die Heimat, um durch Europa zu reisen. Seine Route kann heute nicht mehr genau rekonstruiert werden, sicher ist jedoch, daß er sich 1590 in Neapel, zwischen 1592 und 94 in Rom und in der Zeit bis 1596 in Mailand bei Kardinal Frederico Borromeo aufhielt, für den er arbeitete. Jan kehrte daraufhin nach Antwerpen zurück und wurde 1597 als Meistersohn in die Sankt Lukasgilde aufgenommen. 1599 heiratete er Isabella de Jode, die 1601 einen Sohn zur Welt brachte, der auch Jan genannt wurde. In diesem Jahr wurde Brueghel offiziell Bürger der Stadt Antwerpen und ein Jahr später, 1602, Dekan der Sankt Lukasgilde. Brueghel unternahm 1604 eine Reise nach Prag und heiratete im gleichen Jahr Katharina van Marienburg. Ab 1606 existieren Belege dafür, daß er Maler des Brüsseler Hofes war. Einige Jahre darauf unternahm der Künstler mit van Balen und seinem Freund Rubens eine Hollandreise und malte in den folgenden Jahren unter anderem für den Erzherzog Albrecht von Österreich sowie für den polnischen König, bevor er schließlich am 13. Januar 1625 der Cholera erlag. Jan Brueghel war ein bedeutender Maler mit vielen Schülern, der es, im Gegensatz zu seinem Bruder Pieter, zu einem gewissen Wohlstand brachte. Seine Werk schöpft zum einen aus seiner Ausbildung als Miniaturmaler, zum anderen nahm er Temen aus dem Werk seines Vaters auf, wie historische Landschaftsdarstellungen oder bäuerliche Szenen. An seinem Werk läßt sich der Wandel der Kunst vom 16. zum 17. Jahrhundert besonders gut ablesen. Besonders bekannt wurde Jan durch seine Blumenstilleben, die ihm den Namen Blumen-Brueghel einbrachten. Er war auch mit Rubens befreundet und arbeitete viel mit ihm.

Pieter Bruegel der Ältere
(1525/30 – 1569)

Über sein Leben weiß man wenig, da weder Briefe noch Dokumente, die sein genaues Geburtsdatum oder seine Herkunft angeben, existieren. Was man bezüglich dieser Punkte weiß, wurde aus einer Biographie des Carel von Manders entnommen, die im Jahre 1604, also 35 Jahre nach dem Tod Bruegels, erschien. Aufgrund dieses zeitlichen Abstandes muß von Ungenauigkeiten in der Biographie ausgegangen werden. Bruegel wurde zwischen 1525 und 1530 vermutlich in der Nähe von Breda (Niederlande) geboren. Das er ein Bauernsohn war und seine Jugend unter Bauern verbrachte, steht keineswegs fest, einiges spricht für eine Herkunft aus dem städtischen Milieu. Man möchte jedenfalls glauben, daß er schon früh in einer Stadt seine geistige Ausbildung erhalten hat, etwa in Herzogenbusch, wo er künstlerische Anregungen von dort befindlichen Werken seines größten Vorgängers Hieronymus Bosch empfangen haben könnte.Er erlernte die Malerei als Schüler der Malers Pieter Coecke van Aelst , der in Italien gebildet, als Maler, Architekt und besonders als Zeichner für Festdekorationen, Bildteppiche und Glasgemälde wirkte und es bis zum Dekan der Antwerpner Sankt-Lukas-Gilde und zum Hofmaler des Kaisers Karl V. gebracht hatte. 1551 trat Brueghel als Freimeister in die Antwerpner Malergilde ein. Während einer von ihm unternommene Italienreise, die zu damaliger Zeit für nordeuropäische Künstler obligatorisch war, arbeitete er 1553 in der Werkstatt des Miniaturmalers Giulio Clovio in Rom.Diese Reise beeinflußte seine Kunst im Gegensatz zu der zahlreicher anderer Künstler, jedoch nicht; allein die Alpenlandschaft hat ihn derart in ihren Bann gezogen, daß er zahlreiche Skizzen davon anfertigte und sie auch in seinen Gemälden verarbeitete. In Antwerpen fand er einen Mann, der der geeignetste war, seine Zeichnungen und Kompositionen durch den Kupfersich zu verbreiten. Es war Hieronymus Cock, der erste große Verleger von Grafik in den Niederlanden.Schließlich verließ er im Jahre 1563 Antwerpen und zog nach Brüssel,wo er noch im selben Jahr die Tochter seines Lehrers Peter Cock heiratete. Am 5. September 1569 starb er und wurde in der Kirche Notre-Dame de la Chapelle zu Brüssel beigesetzt. Er hinterließ seine Witwe zwei Knaben in zarten Alter, die sich beide als Künstler einen Namen machen sollten: Jan Brueghel d.ä , genannt Samt- und Blumen-Brueghel und Pieter Brueghel d.J, genannt Höllen_Brueghel, und Maria.Nachdem Bruegel zu Beginn im Stil und nach Vorbildern Hieronymus Boschs malte, fand er zunehmend zu einem eigenen Malstil. In seinen Bildern hielt er vor allem das Leben der Bauern und Bettler, das für ihn die menschlichen Schwächen durch die Schlichtheit der Lebensäußerungen besonders verdeutlichte und detaillierte Naturbeobachtungen fest. Der Kreis von Brueghels Vorstellungen umfaßte alles, was zu seiner Zeit geschaut und gedacht werden konnte: Himmel, Hölle und Welt. Seine Kunstwerke ermöglichen es dem Betrachter durch ihre Detailgetreue eine genaue Vorstellung des Alltäglichen der damaligen Zeit zu gewinnen. Brueghel gehört, etwa wie vor ihm Dürer und Hobein, zu den großen Künstlern der neueren Zeit, die in bevölkerten Handelstädten gelebt und die Welt auf Reisen kennen gelernt haben.


Canaletto
(1697 – 1768)

Venezianischer Zeichner und Vedutenmaler des Spätbarock Der Maler, Zeichner und Radierer Canaletto (eigtl. Giovanni Antonio Canal) wurde am 18.10 1697 in Venedig geboren.Er lernte bei seinem Vater die Malerei. Der Maler ging 1719 nach Rom, wo er Pannini, Vanvitelli und Piranesi kennenlernte. 1720 wurde er in die Malerzunft von Venedig aufgenommen. 1742 ging er zum zweitenmal nach Rom. Durch englische Förderer wurden seine Bilder im großen Umfang nach England verkauft. Nach Englandreisen zwischen 1746 bis 50 und 1751 bis 53 hielt Canaletto sich wieder in Venedig auf, wurde Mitglied der dortigen Akademie und starb am 20.4.1768 in dieser Stadt. Zu seinen Schülern gehörten Bellotto und Guardi. Das Werk des Künstlers wird durch exakte Wiedergaben Venedigs, aber auch von London und anderen Orten die er bereiste, verbunden mit einer besonderen Ausdrucksweise des Lichts geprägt. Er schuf meist Auftragsarbeiten in großem Stil, wie für dem Herzog von Bedford. Viele seiner Arbeiten befinden sich noch heute in Großbritannien.

Rosalba Giovanna Carriera
(1675 – 1757)

Venez. Porträt- und Miniaturmalerin und Vertreterin des italienischen Rokoko Die Künstlerin, die am 7. 10. 1675 in Venedig geboren wurde, war Schülerin von Giuseppe Diamantini und studierte danach bei Antonio Balestra. Zuerst malte sie Porträtminiaturen, ab 1703 spezialisierte sie sich auf Pastellmalerei, die unter dem Einfluß ihres Schwagers Antonio Pelegrini stand und damit den Geschmack des Rokoko besonders gut traf. Das Pastell mit seinem weichen, pudrigen Glanz, den verwischten Farben und dem flaumigen Licht wurde von Rosalba Carriera erst zu einem neuen, farbig-grafischen Ausdrucksmittel ausgebildet. Carriera wurde mit ihren Bildern schnell sehr berühmt und bekam im Jahre 1705 die Mitgliedschaft der Römischen Accademia di S. Luca . Seit 1716 war Rosalba mit dem Pariser Kunstkenner und Sammler Pierre Crozat befreundet, auf dessen Einladung sie nach dem Tode des Vaters mit ihrer Mutter 1720 nach Paris zog. Sie malte später sowohl am französischen als auch am österreichischen Hof. Die Malerin starb am 15. 4. 1757 in ihrer Geburtsstadt Venedig.

Paul Cézanne
(1839 – 1906)

Französischer Maler Vertreter der nachimpressionistischen Kunst und Wegbereiter der modernen Malerei. Cézanne wurde am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence geboren und studierte nach dem Willen seines Vaters in seiner Heimatstadt Jura, wobei er nebenher im Abendkurs der École Municipale de Dessin Zeichenunterricht nahm. 1861 übersiedelte Cézanne nach Paris, wo ihn sein Jugendfreund Émile Zola mit den Impressionisten Pissarro machte und er sich autodidaktisch am Studium der Barockmaler, an Delacroix und Daumier bildete. Noch im gleichen Jahr kehrte er entmutigt nach Aix zurück und trat in das Bankgeschäft seines Vaters ein. Zwischen 1862 und 1864 reiste er erneut nach Paris, wo er Renoir, Monet, Sisley, Bazille und später auch Manet kennenlernte. In den Jahren 1864 bis 1870 wechselte er mehrmals zwischen Aix und Paris hin und her und lernte in Paris seine zukünftige Frau Marie Hortense Fiquet kennen. Im Jahre 1872 wurde Cézanne Vater eines Sohnes, der auch Paul genannt wurde, und begann eine Zusammenarbeit mit Pissarro, der ihn impressionistisch beeinflußte. Unter dem Einfluss Pissarros erfolgte die Aufhellung seiner Palette; er wandte sich dem atmosphärischen Freilicht zu. Diese gemeinsame Arbeit währte zwei Jahre lang und am Ende dieser Zeit beteiligte sich Cézanne an der ersten impressionistischen Ausstellung, an der er mit drei Bildern teilnahm, die verhöhnt und verlacht wurden.Zwischen 1879 und 1886 hielt er sich in Paris und bei anderen Künstlern an verschiedenen Orten Frankreichs auf. Schließlich kehrte er nach Aix-en-Provence zurück, wo er den größten Teil der kommenden Jahre verbrachte. Hier entwickelte Cézanne seinen eigenen Stil: Er erstrebte eine rhythmisch gegliederte Verfestigung der Bildkomposition. Die Naturformen führte er auf einfache geometrische Grundelemente zurück, die Farbe wird dabei zum Hauptmittel der Komposition: Nicht die Zeichnung oder Licht und Schatten schaffen den Bildaufbau, sondern die fein gegeneinander abgestimmten Farbwerte. Am 22. Oktober 1906 verstarb Césanne. Alle Richtungen der modernen gegenständlichen Kunst wie Fauvismus, Kubismus, Neoklassik u.a. haben Cézanne Anregungen zu verdanken. Durch die Zurückführung seiner Motive auf geometrische Grundformen, wandelte Cézanne das Sehvermögen des Betrachters radikal um und gehört so neben van Gogh, Gauguin und Munch zu den Wegbereitern der modernen Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts; zu seiner Lebenszeit blieb ihm hingegen die Anerkennung von Kunstszene und Kritikern versagt, so daß er finanziell von seinem Vater, dem Bankier, abhängig blieb.

Marc Chagall
(1887 – 1985)

Russischer Maler und Grafiker Als Sohn jüdischer Eltern wurde Moissje Chagall am 7. Juli 1887 inLiosno beiWitebsk (Weißrussland)geboren. Nach seinem Schulabschluß besuchte er die Kunstschule des Jehuda Pen und ließ sich zunächst von der realistischen Malweise seines Lehrers anstecken; nebenbei absolvierte er eine Lehre als Retuscheur bei einem Fotografen. Nach einer kurzen Zeit, die er an der St. Petersburger Malschule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste verbrachte, geriet er mit einem seiner Lehrer in Streit und verließ die Schule. 1907 wurde Chagall in St. Petersburg an der Swansewa-Schule bei Lew Semjolowitsch Bakst aufgenommen.Im Jahre 1909 lernte er seine zukünftige Frau Bella Rosenfeld, eine Freundin seiner Schwester, kennen. Bella und Chagalls 1916 geborene Tochter Ida wurden oft von Chagall porträtiert und skizziert. Zwischen 1910 und 1914 hielt er sich in Paris auf, wo Chagall seinen Vornamen in Marc änderte und sich mit verschiedenen Kunstrichtungen, wie dem Kubismus und dem Fauvismus, auseinandersetzte. Aus den Elementen der Kunst der Fauves, des russischen- jüdisch Volkslebens des Chassidismus und mystisch- traumhaften Elementen bildete er seinen eigenen, expressiv gestalteten Stil aus, der Einfluss besonders auf die deutschen Expressionisten hatte.Chagall kehrte1915 nach Russland zu der wartenden Bella zurück und heiratete sie. Durch seine revolutionären Ideen erhielt er in Rußland die Möglichkeit, seine Werke in progressiven Galerien auszustellen; zudem wurde ihm nach der Oktoberrevolution 1917 das Amt des Kunstkommissars von Witebsk angetragen, das er bis 1919 ausübte und innerhalb dieser Amtszeit eine Kunstakademie in Witebsk gründete. Aufgrund von Spannungen in seiner Heimatstadt verließ er diese 1919 und zog nach Moskau, wo er als Freskenmaler tätig war, bevor er im Jahre 1922 nach Frankreich zurückkehrte und unter anderem Bücher illustrierte. 1941 flieht er vor der direkten Bedrohung durch die Nationalsozialisten mit seinen gesamten Bildern in die USA. 1949 siedelt Chagall entgültig nach Vence. Nach 1950 begann Chagall weltweit Bühnenausstattungen, Dekorationen für Opernhäuser und Glasfenster, Reliefs und Keramiken zu schaffen. Chagall verstarb am 28 März 1985 in Saint-Paul-de-Vence bei Nizza.

Thomas Cole
(1801 – 1848)

Amerikanischer Landschaftsmaler. Der am 1.2.1801 in Bolten le Moors / England geborene Cole ist einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Landschaftsmalerei. Er gründete 1825 in New York zusammen mit anderen Malern die „Hudson River School“ deren Ziel es war, grandiose Naturansichten mit literarischen Inhalten zu füllen. Nach zwei Europareisen bei denen er die Werke Poussins, Lorains, und Turner kennenlernte, malte er vorwiegend Panoramalandschaften die er mit symbolisch-phantasischen Inhalten belegte. Thomans Cole starb am 11.2.1848 in Catskill/New York.

Lovis Corinth
(1858 – 1925)

Dt. Maler und Grafiker Corinth wurde am 21. Juli 1858 im ostpreußischen Tapiau geboren. Nach einer Ausbildung an der Königsberger Akademie bei Otto Günther. Seine ersten Arbeiten sind vor allem Genrebilder, Stillleben aber auch Porträts. 1880 geht er nach München an die Kunstakademie. Dort lernt er den Malerkreis um Leibl kennen und findet so den Weg zum Münchner Realismus. 1887 zieht er nach Berlin , wo sich in Themenwahl und Darstellungsform die klassizistischen Einflüsse der Salonmalerei bemerkbar machen. 1891 geht er wieder zurück nach München wo er sich biblischen und antiken Themen widmet. 1892 schloß er sich der Münchner Sezession an, gründete aber schon kurze Zeit später die Gegenbewegung „Freie Vereinigung“ 1898 lernte er Liebermann und Leistikow kennen, mit dem er 1900 nach Dänemark reiste. Im Anschluß übersidelte er wieder nach Berlin. 1903 heiratete er seine Schülerin Charlotte Berend. In diesen Jahren prägte er gemeinsam mit Liebermann und Slevogt eine spezifisch deutsche Spielart der impressionistischen Malerei.1911 wurde Corinth nach Liebermann Präsident der Berliner Sezession und erlitt im gleichen Jahr einen Schlaganfall, der zu einer halbseitigen Lähmung führte. Nach seinem Schlaganfall änderte sich allerdings sein Stil und er malte mit kräftigerem Pinselstrich leidenschaftliche, ausdrucksstarke Bilder, die ihn in die Nähe des Expressionismus rückten. Von 1919 an lebte er in Schweiz. Corinth verstarb am 17. Juli 1925 auf einer Hollandreise in Zandvoort.

Carlo Crivelli
(* 1430-35 + um 1495)

Ital. Renaissancemaler Geboren zwischen 1430/34 in Venedig und gestorben um 1495 wahrscheinlich in Ascoli. Der Maler verbüßte 1457 eine sechsmonatige Gefängnisstrafe wegen der Entführung einer verheirateten Frau. Um den Zorn des betrogenen Ehemannes zu entgehen, setzte er sich1465 nach Dalmatien ab. Auch in seiner Malerei findet man Zeichen für sein ungestümes Temperament und starke Gemütsschwankungen. Crivelli lernte in der Schule des Squarcione in Padua, dann in der Werkstatt des Vivarini. Er verwirklichte wohl am reinsten das Ideal der so genannten Schule von Murano. Zusammen mit Schiavone, Murano, Vivarini, und Bellini war Crivelli einer der neuen Renaissancemaler. Obwohl noch vehaftet in der ornamentalen Gestaltung der Spätgotik, zeigt sich doch schon in bisweilen ekstatisch wirkenden Figuren und gefühlsbetonten Gesten die neue Bildauffassung des Manierismus und der beginnenden Renaissance. Crivelli brachte es trotz seines extravaganten Malstils zu seinen Lebzeiten zu Ansehen und Wohlstand; so wurde ihm z.B. 1490 der Rittertitel „Cavaliere“ von Prinz Ferdinand von Capua verliehen. Von 1468 bis zu seinem Tod um 1495 lebte der Künstler, der Renaissance-Werke voller Details schuf, in Ascoli Piceno in den Marken.


Salvador Dalí
(1904 – 1989)

Span. Maler Dalì wurde am 11. Mai 1904 als Sohn eines Notars im katalonischen Figueras bei Gerona (Spanien) geboren. Schon früh verhielt er sich merkwürdig und neigte zu Gewalttätigkeiten gegen Tiere, Menschen und gegen sich selbst. Auf der anderen Seite schien er malerisch talentiert zu sein, so daß seine Eltern ihn zu Ramon Pitchot, einem auf dem Land lebenden Freund der Familie, schickten. Nach einiger Zeit kehrte Dali in seine Heimatstadt zurück und besuchte die Kunstklasse eines Senor Núñez. Im Jahre 1921 ging er nach Madrid, wo er ein Studium an der Akademie von San Fernando aufnahm. Dort wurde er 1925 wegen Rebellion von der Akademie verwiesen, weil er einen Studentenprotest gegen die Berufung eines mittelmäßigen Künstlers zum neuen Professor angestiftet hat. Nach Figueras zurückgekehrt, verhaftete ihn die Guardia Civil und inhaftierte ihn für einen Monat, weil vermutet wurde, daß er an der rebellischen Atmosphäre im Land beteiligt gewesen sei. Als keine Beweise dafür gefunden werden konnten, wurde Dalí entlassen und zog sich zu einem einsamen Aufenthalt am Mittelmeer zurück. Dalí setzte sich mit allen modischen Stilrichtungen auseinander, wie dem Impressionismus, Pointillismus, Futurismus, Kubismus, Neokubismus und dem Fauvismus. 1927 reiste er nach Paris, wo er Pablo Picasso und den Zirkel der Surrealisten um Joan Miro und André Breton kennenlernt. Dalí war 1929-34 Mgl. der Surrealistengruppe in Paris, es entstanden Materialcollagen, Filme („Un Chien andalou“, 1928; „L’Age d’or“, 1930, beide mit Luis Buñuel), aber auch dichterische und theoretische Publikationen, in denen er seine „paranoisch-kritische“ Methode zur Eroberung des Irrationalen erläuterte. Gala, die Frau des Dichters Paul Eluard, blieb bei Dali; er erklärte sie zu seiner Muse, so daß sie zum Motiv vieler seiner Bilder wurde. 1934 kam es schließlich zwischen Dalí und den Surrealisten um Breton zum Bruch, woraufhin dieser den offiziellen Ausschluß Dalís aus der surrealistischen Bewegung verkündete. Die darauf folgenden Jahre verbrachte Dali in Italien, wo er sich von Rennaissance- und Barockmalerei beeinflussen ließ, eignete sich eine altmeisterliche Malmethode an mit getreu wiedergegebenen realistischen Elementen, während die Bildinhalte im Ganzen von Traumfantasien genährt sind. Die Zeit zwischen 1940 und 1948 verbrachte er mit Gala in den USA, bevor er nach Port Lligat in Spanien zurückkehrte und zum Katholizismus konvertierte. In den folgenden Jahren wendete er sich einem klassizistischen Stil zu, der religiöse Motive zum Inhalt hatte. Dreißig Jahre nach der ersten Begegnung mit Gala heirateten sie im Jahre 1958. 1964 wurde Dalí in Spanien für sein Lebenswerk ausgezeichnet und 1973 wurde in seiner Geburtsstadt Figueras ein Dali-Museum eröffnet. Hier starb er am 23. Januar 1989. Der illusorische Surrealismus Dalíis operiert mit übermäßiger Detailgenauigkeit, die es gerade vermag, die Traumwelt realistisch erscheinen zu lassen. Er gewann seine Bildmotive aus der Nachvollziehung paranoider Wahnvorstellungen, religiöse und sexuelle Themen. Sein Werk ist außerordentlich umfangreich, es umfasst auch Porträts, religiöse Bilder, Buchillustrationen, Objekte, Schmuck, Ballettszenarien u.a.

Honoré Daumier
(1808 – 1879)

Franz. Maler und Karikaturist. Am 26. Februar 1808 in Marseille geboren, kam 1816 mit seinen Eltern nach Paris und lernte schon früh in den Galerien des Palais Royal Maler und Literaten kennen. Ab 1822 nahm er Zeichenunterricht. 1828 begann er sich mit der neu entwickelten Technik der Lithographie auseinanderzusetzen. Ab 1832 arbeitete Daumier als Karikaturist für die Zeitungen „La Caricature“ und ab 1837 für „Le Charivari“. Daumier begann mit politischer Satire wobei seine bissigen Veröffentlichungen ihm sogar einmal eine Gefängnisstrafe einbrachten, später kam die Sittendarstellung hinzu . Neben der Ölmalerei mußte Daumier sein Leben lang für Zeitungen Lithographien anfertigen, um sich seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können, da er mit seinen Bildern nur wenig Erfolg hatte. Im Jahre 1865 zog er sich nach Valmondois bei Pontoise in ein Haus zurück, das Corot ihm geschenkt hatte. Hier starb er nahezu erblindet am 10. Februar 1879. Daumier malte Bilder in pastosem Farbauftrag wie kein anderer Künstler des 19. Jahrhunderts; seine Figuren vermitteln dem Betrachter eine Stimmung, die zwischen Lächerlichkeit und Tragik liegt, so daß er zu einem Hauptvertreter des sozialen Realismus, bzw. der sozialen Romantik wurde. Das lithografische Gesamtwerk beziffert sich auf annähernd 4 000 Blätter und 1000 Holzschnitte. Als Maler wurde Daumier erst im 20. Jh. entdeckt.

Edgar Hilaire Germain Degas
(1834 – 1917)

Französischer Maler und Grafiker. Degas (eigentl. de Gas) wurde als Sohn eines Bankiers italienischer Herkunft und einer Kreolin aus New Orleans in Paris am 19. Juli 1834 geboren. Nach einem Jurastudium nahm er bei dem Historienmaler Barrias und später an der École des Beaux-Arts bei Lamothes Zeichen- und Malunterricht. Er begann mit Historienbildern und Bildnissen, die streng gebaut und in der klassizistischen Tradition verwurzelt sind. Degas lernte Ingres kennen, was für seine weitere Malerei von entscheidender Bedeutung war. Er hielt sich größtenteils in Paris auf, unternahm jedoch auch Italienreisen, während er sich malerisch ständig weiterbildete, indem er viele Künstler kopierte. Um 1865 bekam er Kontakt zu den Impressionisten. Degas schloß Freundschaft mit Manet, Renoir und Monet und entwickelte Ende der siebziger Jahre erstes Interesse an Theater, Ballett, Jockeys und Pferden, ab 1872 für Opernbesuche. 1872 reiste er nach New Orleans, 1874 nahm er mit zehn seiner Werke an der ersten Impressionistenausstellung teil. Degas malte vor allem Tänzerinnen, die sie begleitenden Musiker oder den Rennplatz. Er wollte mit seinen Bildern nicht die Wirklichkeit zeigen, sondern seine Sicht der Wirklichkeit dem Betrachter näher bringen. Im Unterschied zu den Impressionisten löst Degas nicht die Formen in der Atmosphäre auf und arbeitete im Atelier. Seine Bilder strahlen intensiv Leichtigkeit und Spontanität aus, die dadurch erzeugt wird, daß Degas es gelang die Körper in ihrer natürlichen Bewegung einzufangen. Kennzeichnend sind auch die ungewöhnlichen, wie zufällig wirkende Bildausschnitte, durch die die Figuren oft aus dem Zentrum gerückt werden. Obwohl er sich an insgesamt 8 Ausstellungen der Impressionisten beteiligte, eignete er sich weder die heiter Stimmung ihrer Landschaftsbilder noch ihre Malweise an. In seinem Werk steht immer der Mensch und das großstädtische Leben seiner Zeit im Mittelpunkt. Neben der Pastell- und Ölmalerei widmete sich Degas später, aufgrund eines sich verschlimmernden Augenleidens, das nahezu zur Erblindung führte, auch dem Schaffen von Plastiken bei der er die flüchtige Bewegung festhielt. Zudem war er dichterisch tätig und verfaßte zahlreiche Gedichte. Er verstarb am 26. September 1917 in Paris, wo er seine letzten Lebensjahre sehr zurückgezogen verbrachte.

Ferdinand Victor Eugène Delacroix
(1798 – 1863)

Der am 26. April 1798 in St.-Maurice-Charenton bei Paris als Sohn eines Diplomaten und einer deutschstämmigen Mutter geborene Delacroix begann seine malerische Ausbildung im Pariser Atelier von Pierre Narcisse Guérin und besuchte später die École des Beaux-Arts. Delacroix wurde von den Werken Goyas, Rubens und Veroneses sehr stark beeindruckt und von der Bekanntschaft zu Géricault inspiriert. Im Jahre 1825 ging er nach London, wo er sich mit den Werken Lawrences, Gainsboroughs und Turners auseinandersetzte, um nach seiner Rückkehr nach Paris zum Hauptvertreter der romantischen Malerei in Frankreich zu werden; dies setzte ihn der Kritik der Klassizisten und insbesondere der Ingres aus. Es waren auch literarische Werke, wie solche Shakespeares, Sir Walter Scotts, Byrons oder Goethes und Ereignisse, die Delacroix anregten; so malte er z.B. 1830 unter dem Eindruck der Julirevolution das Bild „Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden“. Als Begleiter eines französischen Gesandten reiste Delacroix 1832 nach Nordafrika und Südspanien, was ihn unendlich faszinierte und Stoff für zahlreiche Gemälde lieferte, so daß unter anderem Bilder mit Haremsszenen und Löwenjagden entstanden. In den folgenden Jahren erhielt er viele offizielle Aufträge, wurde dennoch zunehmend kritisiert und lebte, nachdem er erst 1857 nach zahlreichen Aufnahmegesuchen Mitglied der Académie wurde, in seinen letzten Lebensjahren sehr zurückgezogen und starb am 13. August 1863 einsam in Paris. Sein Gespür für die Farbigkeit und die Gesamtwirkung eines Gemäldes machte Delacroix zu dem wegweisendsten Maler des 19. Jahrhunderts. Mit seinem eigenen leidenschaftlichen Stil der Romantik schuf er stimmungsvolle Bilder und wurde damit den Impressionisten zum Vorbild.

Robert Victor Felix Delaunay
(1885 – 1941)

Orphismus Delaunay wurde am 12. April 1885 in Paris geboren. Am Ende seiner Lehrzeit bei einem Dekorationsmaler malte er 1904 in der Bretagne die ersten Bilder im Stil der „Pont Aven“. In der Folgezeit beschäftigte er sich mit der Farbtheorie Michel Eugène Chevreuls, später mit den Werken Cézannes und schließlich mit dem Kubismus, der sich in seiner 1910 entstandenen ersten Eiffelturmserie zeigt. In den Jahren 1911 und 12 nahm er an den Ausstellungen der Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ in München teil; er malte jetzt farbintensivere, vom Kubismus geprägte Bilder, wie z.B. in den 1912 entstandenen „Fenstern“ zu sehen ist; der Schriftsteller Apollinaire prägte für diesen Stil den Begriff „Orphismus“. Delaunays 1912 entstandenes Bild „Kreisform“ gilt als das erste abstrakte Bild in der französischen Kunst. Delaunay starb am 25. Oktober 1941 in Montpellier.

Dosso Dossi
(um 1489 – 1542)

Ferraresischen Schule
Dossi wurde um 1489 entweder in Ferrara oder in Mantua geboren. Er war der Hauptmeister der ferraresischen Schule des 16. Jahrhunderts und verband deren Traditionen mit der venezianischen Renaissance-Malerei. Der Künstler erreichte einen gewissen Bekanntheitsgrad, indem er etwa 1518 begann, mythologische Gemälde zu schaffen, die durch ihre Rätselhaftigkeit den Betrachter in ihren Bann ziehen. Dossi verstarb im Jahre 1542 in Ferrara.

Albrecht Dürer
(1471 – 1528))

Der als Sohn eines Goldschmiedes am 21. Mai 1471 in Nürnberg geborene Dürer wurde in der Nürnberger Werkstatt des Michael Wolgemut für Malerei und Grafik ausgebildet. Am Ende seiner Lehrzeit brach er zu einer Reise an den Oberrhein auf, um den vielgerühmten Martin Schongauer kennenzulernen, welcher jedoch verstarb, bevor Dürer ihn treffen konnte. 1494 reiste er nach Italien, wo er neue Impulse für seine Arbeiten erhielt und auf diese Weise die deutsche Malerei beeinflußte. Nach seiner Rückkehr 1495 ließ er sich in Nürnberg mit einer eigenen Werkstatt nieder und reiste zwischen 1505 und 1507 nochmals nach Italien. In den folgenden Jahren wurde Dürer so bekannt, daß er zahlreiche Aufträge von Kaiser Maximilian I. erhielt. Am 6. April 1528 verstarb er in seiner Heimatstadt Nürnberg. Dürers Werke zeichnet besonders die Detailgenauigkeit und Feinheit seiner Zeichnungen aus. Seine Graphik wurde nicht nur als Werk, sondern auch als Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen in Deutschland, aber auch in Frankreich und Italien aufgenommen.


Max Ernst
(1471 – 1528)

Der am 2. April 1891 in Brühl bei Köln geborene Max Ernst studierte zunächst zwischen 1909 und 1914 Philosophie und Psychologie in Bonn; nebenher malte er bereits. Im Jahre 1911 begegnete er Macke und nahm zwei Jahre später am „Ersten Deutschen Herbstsalon“ teil. In diesem Jahr reiste er nach Paris, wo er Delaunay, Apollinaire und Arp kennenlernte. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg kehrte Ernst 1918 nach Köln zurück und gründete dort mit Arp eine Dada-Gruppe; später schloß er sich der Gruppe der Surrealisten an, die sich in Paris um André Breton sammelte. Um dem Nationalsozialismus zu entgehen, wanderte Ernst im Jahre 1941 mit seiner dritten Frau Peggy Guggenheim nach Amerika aus. Nach seiner Rückkehr nach Europa 1955 wohnte er zunächst in Paris, später auch in Seillans, wo er am 1. April 1976 verstarb. Der Surrealist Ernst entwickelte die Technik der „Frottage“, bei der er Papier auf eine stark strukturierte Oberfläche auflegte und durch Reiben mittels eines Bleistifts eine graphische Struktur erzielte. Zudem schuf er Plastiken und fertigte zahlreiche Collagen an, mit denen er verfremdete, traumhafte Effekte erzeugte.


Lyonel Feininger
(1871 – 1956)

Der am 17. Juli 1871 in New York geborene Sohn eines deutschstämmigen Musikerehepaares übersiedelte mit seinen Eltern 1887 nach Hamburg. Feininger zog die Malerausbildung der des Musikers vor und besuchte bis 1892 die Kunstgewerbeschule in Hamburg, die Kunstakademie in Berlin und für kurze Zeit die Académie Colarossi in Paris. Nach seiner Ausbildung ging er nach Berlin, wo er als Illustrator und Karikaturist arbeitete. Ab 1906 wandte er sich ganz der Malerei zu und erhielt in Paris Anregungen durch Kubismus und den Orphismus Delaunays. Im Jahre 1908 kehrte er nach Berlin zurück, lernte Franz Marc und die Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ kennen und nahm an deren Ausstellungen teil. Feininger entwickelte in den darauf folgenden Jahren einen Stil, den er „Prismaismus“ nannte und der in einem poetisch-romantisch verklärten Kubismus bestand. Außerdem beschäftigte Feininger sich in dieser Zeit mit Holzschnitten. Im Jahre 1919 wurde er durch Gropius an das Weimarer Bauhaus berufen, wo er bis 1933 bleiben sollte und Malerei und Graphik unterrichtete. Zudem gehört Feininger neben Jawlensky, Kandinsky und Klee zu den Mitgliedern der Gruppe „Blaue Vier“. Vor den Nationalsozialisten, die seine Kunst als „entartet“ bezeichneten, floh Feininger 1936 in die USA; ab 1938 wohnte er in New York, wo er auch am 13. Januar 1956 starb.

Ernst Fuchs
(1930 – 2015)

Ernst Fuchs wurde 13. Februar 1930 in Wien geboren, fühlt er sich schon mit 12 Jahren, nach traurigen Erfahrungen in einem Durchgangslager für Halbjuden, als Künstler berufen und wird in diesem Entschluß von seiner Mutter, die sich scheinhalber vom Vater scheiden läßt, um so ihren Sohn vor dem Konzentrationslager zu retten, stark unterstützt. Er lernt Malerei und Bildhauerei und geht nach Kriegsende 1945 an die ausgebombte Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er bei Gütersloh bis 1950 studiert. Er ist Mitbegründer der „Wiener Schule des phantastischen Realismus“, eine besondere Form der phantastischen Malerei, in der das Absurde und die Vorliebe für Trance und Halluzinationen fehlte, wie es im Surrealismus üblich war, und ist bis heute ihr bedeutendster Vertreter. Geprägt durch Expressionismus und Jugendstil sind die Hauptinhalte seiner Werke das alte Testament und die erotische Mystik.

Caspar David Friedrich
(1774 – 1840)

Am 5. September 1774 in Greifswald (Pommern) geboren, besuchte Friedrich ab 1794 die königliche Kunstakademie in Kopenhagen. Im Jahre 1798 zog er nach Dresden, wo er ein Jahr später auf der Akademieausstellung vertreten war. 1810 wurde er Mitglied der Berliner Akademie, 1816 der Dresdner. In den folgenden Jahren, etwa ab 1820 war der spätere Zar Nikolaus I. sein wichtigster Auftraggeber, bevor Friedrich schwer erkrankte und schließlich im Jahre 1835 die Malerei ganz aufgeben mußte. Bereits bei seinem Tod am 7. Mai 1840 in Dresden war der Künstler in Vergessenheit geraten; erst am Anfang des 20. Jahrhunderts besann man sich auf seine Kunst zurück. Friedrich zählt zu den wichtigsten Malern der deutschen Romantik. Er vermochte die Ideale dieser Stilepoche in seinen realistisch-gefühlvollen Landschaften auszudrücken, indem er Stimmungen exakt wiedergeben konnte und in seinen Werken oftmals eine nicht enden wollende Weite schuf.


Paul Gauguin
(1848 – 1903)

Am 7. Juni 1848 als Sohn eines Journalisten in Paris geboren, verbrachte er seine ersten Lebensjahre in Lima (Peru); auf der Reise dorthin verstarb sein Vater. Seine Mutter kehrte vier Jahre später mit ihm und seiner Schwester nach Frankreich zurück, wo sie bei dem Bruder ihres Mannes in Orleans eine Bleibe fand. Nach einer Zeit bei der Marine, während der seine Mutter starb, wurde Gauguin von einem Pariser Börsenmakler angestellt, bei dem er zwischen 1871 und 1883 arbeitete. In diesem Zeitraum, im Jahre 1873, heiratete er die Dänin Mette Sophie Gad, die in seinem dem Kunst gewidmeten Leben jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielte. Während seiner Anstellung bei dem Börsenmakler widmete sich Gauguin nebenher der Malerei und malte, aufgrund seines Kontaktes mit dem Maler Pissarro, impressionistische Werke. Nach Aufenthalten in der Bretagne, in Panama und Martinique, die nach seinem Ausscheiden aus dem Bankhaus erfolgten, reiste er 1888 zu van Gogh nach Arles. Zeit seines nun folgenden Lebens befand sich Gauguin in bedrängten wirtschaftlichen Verhältnissen. Ausstellungen und Versteigerungen seiner Bilder in den Jahren 1888-1891 brachten kaum Erlöse, so daß der enttäuschte Künstler 1891 Europa verließ und nach Tahiti kam, welches seine Malerei immens beeinflussen sollte. Eine Rückkehr nach Europa 1893 brachte ihm auch nicht den erwarteten Erfolg. Schließlich kehrte Gauguin Europa im Jahre 1895 ganz den Rücken zu und kehrte in die „Wildnis“ zurück. 1901 ließ er sich in Atuana auf der Masquesas-Insel Hiva-Oa nieder, wo er auch am 8. Mai 1903 verstarb. Gauguin malte auch Bretagne und Provence, jedoch sind es seine auf Tahiti entstandenen Werke, die das damalige Leben in der „Wildnis“ mit all seiner Farbenpracht widerspiegeln, die Gauguin zusammen mit Cézanne, van Gogh und Munch zu den Vätern der modernen Kunst machten; Gauguin half somit dabei, den Expressionismus ins Leben zu rufen, der die formauflösende Kunst des Impressionismus überwand.

Ghirlandaio Domenico
(1449 – 1494)

Ital. Maler der Frührenaissance. Ghirlandaio Domenico (eigtl. Domenico do Tommaso Bigordi) 1449 in Florenz geboren. Er war Schüler von A. Baldovinetti und malte religiöse Bilder, Porträts und Fresken für das Großbürgertum und den Papst. Als einer der 1481 von Papst Sixtus IV. zur Ausmalung der Sixtinischen Kapelle nach Rom gerufenen Künstler malte er dort in monumental-strenger Manier „Die Berufung der Apostel Petrus und Andreas“. In Florenz folgten für seiner Werkstatt vor allem Aufträge für umfassende Freskenzyklen. Das „Leben des Hl. Franziskus“ (1485, Sasetti-Kapelle, Florenz) läßt Ghirlandaio als malerischen Chronisten erkennen, der die Bürger und die Stadt seiner Zeit ausführlich wiedergibt. Eines der Hauptbeispiele florentinischer Monumentalmalerei sind die Chorfresken in S. Maria Novella (1486). Einer der Hauptauftragsgeber Ghirlandaios war die florentinische Familie Tornabuoni, von der er Giovanna Tornabuoni in einem stilisierten Profilportrait festhielt. Ghirlandaio Domenico starb am 11. 1. 1494.

Vincent van Gogh
(1853 – 1890)

Geboren wurde der Pfarrerssohn am 30. März 1853 in Groot-Zundert bei Breda (Niederlande). Ab 1869 arbeitete er im Kunsthandel in Den Haag, London und Paris. Van Gogh wollte daraufhin einen dreimonatigen Kurs in Brüssel absolvieren, der ihn zum Laienprediger ausbilden sollte, wurde jedoch für ungeeignet dafür gehalten und ging daraufhin ohne Ausbildung in ein belgisches Erz- und Kohlengrubengebiet, wo er als Prediger und Lehrer tätig war. 1879 beschloß er jedoch Maler zu werden und hielt sich unter der künstlerischen Leitung seines Cousins A. Mauve in den Jahren 1883-1885 zeichnend und malend bei seinem Vater in Nuenen auf, der dort eine Pastorenstelle angenommen hatte. Bisher malte van Gogh in erdigen, schweren Farbtönen, was sich mit seinem Umzug nach Paris im Jahre 1885 ändern sollte. In Paris lebte sein Bruder Theo, der ihn von nun an finanziell unterstützte und hier machte van Gogh die Bekanntschaft von impressionistischen Malern, die seine Farbpalette erhellte und aufheiterte. Im Jahre 1888 verließ van Gogh Paris, um nach Arles zu ziehen. Sein Nervenzustand verschlechterte sich rapide, so daß ab 1889 Aufenthalte in den Hospitälern von Arles und Saint Rémy notwendig wurden. Im gleichen Jahr kam es aufgrund van Goghs geistiger Verwirrung zu einem tätlichen Angriff auf seinen Freund Gauguin, der zu ihm nach Arles gereist war. Auf diese Weise kam es zum Bruch zwischen den zwei Malern und van Gogh schnitt sich daraufhin sein Ohr ab. Schließlich begab sich van Gogh 1890 zu dem Arzt Gachet nach Auvers-sur-Oise bei Paris, der selbst ein Freizeitmaler und Freund der Impressionisten war. Am 27. Juli 1890 beging van Gogh mit einem Revolver einen Selbstmordversuch, dessen Folgen er zwei Tage später unterlag. In der Provence entwickelte van Gogh einen Malstil, der von leuchtenden, ausdrucksstarken Farben geprägt ist und nur noch wenig mit dem Impressionismus gemein hat, dem van Gogh in Paris begegnete. Mit diesem Stil wurde er neben Gauguin, Cézanne und Munch zum Vorläufer des Expressionismus und des Fauvismus. Zeit seines Lebens in völliger Armut und finanzieller Abhängigkeit von seinem Bruder lebend, gehören seine Werke heute zu den beliebtesten Bildern, die bei Auktionen Summen in Millionenhöhe erzielen.

Francisco José de Goya y Lucientes
(1746 – 1828)

Am 30. März 1746 in Fuendetodos bei Saragossa geboren, lernte Goya zunächst bei José Luzan in Saragossa. Später zog er nach Madrid und trat in das Atelier Francisco Bayeus ein, der am Hof Karls III. unter Mengs tätig war. Nach einer Italienreise heiratete Goya im Jahre 1775 Josefa Bayeu und bekam ein Jahr später eine Stelle in der königlichen Teppichmanufaktur. 1786 wurde er zum Hofmaler ernannt und konnte so von nun an ein Leben ohne finanzielle Sorgen führen, erlitt jedoch im Jahre 1792 einen Schlaganfall, der zu dem völligen Verlust seines Gehörs führte. Bestimmte bisher eine lichte Version des spanischen Rokoko seine Werke, so entstanden von diesem Zeitpunkt an dunkle, schwere Bilder in silbergrauen Tönen. Goya, der sich der Liberalen Bewegung angeschlossen hatte, mußte 1824 Spanien verlassen; er ging nach Bordeaux, wo er am 16. April 1828 verstarb.

El Greco
(um 1541 – 1614)

Der um 1541 auf Kreta geborene Greco verbrachte wahrscheinlich die ersten Lehrjahre in klösterlicher Umgebung, wo er die Ikonenmalerei erlernte. Er ging später nach Venedig und wurde Schüler Tizians; außer von dem Malstil seines Lehrers wurde er von der Leuchtkraft der Farbe in Werken Tintorettos und Bassanos beeinflußt. Im Jahre 1570 übersiedelte Greco nach Rom, wo er jedoch der von Michelangelo vorgegebenen Stilrichtung abweisend gegenüberstand und sie kritisierte. So konnte er in Rom nicht Fuß fassen und ließ sich 1580 im spanischen Toledo nieder und stand zunächst im Dienste Philipps II., erhielt kirchliche Aufträge und malte Porträts. Greco geriet jedoch wegen seiner grellen Farben, seiner Art religiöse Themen zu interpretieren oder der überlängung der Figuren in Auseinandersetzungen mit seinen Auftraggebern, so daß er unter anderem keine königlichen Aufträge mehr erhielt. Der Künstler verstarb im Jahre 1614 in Toledo. Grecos Kunst war im Laufe der Zeit etwas in Vergessenheit geraten, wurde aber am Anfang des 20. Jahrhunderts wegen seines Hangs zur Abstraktion neu entdeckt. Greco gehört zu den wichtigsten manieristischen Künstlern Europas. In seinem Stil verschmilzt die byzantinische Kunst seiner Heimat mit den Einflüssen der venezianischen Malerei. Eine weitere Besonderheit in seinen Werken besteht darin, daß seine Figuren einerseits realistisch, andererseits jedoch überlängt und mystisch dargestellt werden.

HAP Grieshaber
(1909 – 1981)

Am 15. Februar 1909 in Rot bei Leutkirchen geboren, lernte Grieshaber in den Jahren 1926/27 das Schriftsetzerhandwerk. Er studierte daraufhin in Stuttgart Kalligraphie und Buchkunst und bildete sich in London und Paris weiter, bevor er zwischen 1931 und 33 ausgedehnte Reisen in den Orient unternahm. Grieshaber, der als Holzschneider, Drucker und Maler bekannt geworden ist, stand zunächst noch unter dem Einfluß Klees und Feiningers, konnte jedoch schon bald seinen eigenen Stil entwickeln und fertigte Holzschnitte in nachexpressionistischem Stil an. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er als Soldat und Kriegsgefangener in Belgien und lehrte später zwischen 1955 und 1960 an der Kunstakademie in Karlsruhe. In dieser Zeit wurde sein Holzschnittwerk farbiger und enthielt vermehrt biblische und mythologische Themen. Kennzeichnend für Grieshabers Gesamtwerk ist die Holzschnittechnik in Langholz und der Holzstich in Hirnholz.

George Grosz
(1893 – 1959)

Grosz wurde am 26. Juli 1893 in Berlin als Georg Ehrenfried Groß geboren. Er studierte in Dresden, Berlin und Paris und begann ab 1912 Ölbilder zu malen. Nach dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, der zu einer Einweisung in eine Nervenheilanstalt führte, schloß sich Grosz einer Dada-Gruppe in Berlin an. Um 1920 verließ er den Stil futuristischer Visionen und karikaturhaft verzerrter Figuren und entwickelte eine beißend naturalistische Malweise, die als „Neue Sachlichkeit“ bezeichnet wird. Im Jahre 1932 floh Grosz vor dem Nationalsozialismus nach New York, kehrte später jedoch nach Deutschland zurück und starb am 6. Juli 1959 in Berlin.

Francesco Guardi
(1712 – 1793)

Der 1712 in Venedig als Sohn des Malers Domenico geborene Künstler malte Blumenstilleben, Theaterdekorationen, religiöse Themen und insbesondere Ansichten Venedigs. Bei letzteren Werken gelang es dem Vedutenmaler Guardi, das Licht über der Lagunenstadt auf märchenhafte und romantische Weise in allen möglichen Schattierungen darzustellen und damit die ganz eigene Stimmung Venedigs wiederzugeben. Guardi, der zu den Vertretern des venezianischen Rokoko gehört, starb am 1. Januar 1793 in Venedig.


Keith Haring
(1958 – 1990)

Haring wurde am 4. Mai 1958 in Kutztown, Pennsylvania geboren und lernte schon früh vom Vater das Zeichnen. Im Jahre 1976 besuchte er die Ivy School of Professional Art in Pittsburgh, die er jedoch nach einem Jahr schon wieder verließ, um sich als Autodidakt künstlerisch weiterzubilden und, ohne eingeschrieben zu sein, Vorlesungen an der Universität zu besuchen. Seine erste Einzelausstellung fand 1978 statt; im gleichen Jahr zog Haring nach New York und immatrikulierte sich an der School of Visual Arts. 1980 nahm er an einer Ausstellung der aus der Graffiti-Szene stammenden Gruppe „COLAB“ in einem verlassenen Haus am Times Square teil und bemalte Plakatwände an U-Bahnhöfen. Sein internationaler Durchbruch erfolgte im Jahre 1981, nachdem er mit dem Graffitimaler LA II zusammen eine Ausstellung organisiert hatte; nun folgten Ausstellungen und Retrospektiven in Amerika und Europa. Schließlich infizierte Haring sich mit dem Aids-Virus und verstarb im Februar 1990 an den Folgen der Krankheit.

Erich Heckel
(1883 – 1970)

Am 31. Juli 1883 im sächsischen Döbeln geboren, lernte Heckel im Jahre 1904 Kirchner und Bleyl kennen, die mit ihm und Schmidt-Rottluff 1905 die Künstlervereinigung „Brücke“ gründeten. Nach der Auflösung dieser Gruppe im Jahre 1913 baute Heckel seinen eigenen Stil weiter aus und malte in schärferen, kantigeren Konturen. 1915 tat er in Flandern Dienst als Krankenpfleger und malte neben Landschaftsbildern nun auch Menschen in sozialer oder körperlicher Not. Heckel starb am 27. Januar 1970 in Hemmenhofen am Bodensee.

Alfred Hrdlicka
(1928 – 2009)

Alfred Hrdlicka wurde 1928 in Wien geboren und studierte an der dortigen Akademie der Künste zunächst Malerei bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky, später dann Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Sein Werk, das von einer extremen psychischen und physischen Exzessivität gekennzeichnet ist, hat die menschliche Figur künstlerisch in Extremzustände des Leids, der Schändungen und des Tötens überführt. Gleichzeitig und damit korrespondierend analysiert Hrdlicka Formen menschlicher Sexualität, die bei ihm zu nicht minder drastischen Bildern führen. Die menschliche Figur, ihre realistische, aber stets expressiv gestaltete Form, bildet dabei den Fokus des gesamten Schaffens. Bewußt definiert er sich als Antipode zur ungegenständlichen Kunst und reklamiert für seine künstlerische Tätigkeit gesellschaftliches und politisches Engagement. In diesem Zusammenhang hat sich der Künstler mehrfach mit dem Gedanken an Krieg und Gewalt auseinandergesetzt. Neben dem großen Radierzyklus Wie ein Totentanz, der sich mit den Geschehnissen des 20. Juli 1944 auseinandersetzt, hat Alfred Hrdlicka vor allem im Hamburger Gegendenkmal und im Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Wiener Albertina-Platz eine expressiv-drastische Form der öffentlichen Plastik entwickelt.

Friedensreich Hundertwasser
(1928 – 2000)

Er wurde am 15. Dezember 1928 als Friedrich Stowasser in Wien geboren und besuchte 1948 drei Monate lang die Akademie der bildenden Künste in Wien. Durch eine Ausstellung Egon Schieles wurde Hundertwasser sehr beeinflußt, entwickelte jedoch langsam einen eigenen Stil. Im Jahre 1949 nahm er den Namen „Hundertwasser“ an und unternahm Reisen innerhalb Europas und nach Nordafrika. Eine erste Ausstellung zeigte seine Werke zwischen 1953 und 1956 in Wien, Köln, Paris und Mailand; darauf folgte 1958 sein „Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur“. Der erste Hundertwasser-Film war im Jahre 1966 zu sehen. 1974 konzipierte er eine Fußgängerzone in Wien, worauf 1980 ein Wohnprojekt folgte, das Hundertwasser im Auftrag der Stadt Wien plante. Im gleichen Jahr wurde ihm der größte österreichische Staatspreis verliehen und Hundertwasser hielt eine Rede gegen Atomkraft. 1985 entwarf er erneut ein Hundertwasserhaus für die Gemeinde Wien. Hundertwasser, der sich selbst als Erneuerer des Wiener Jugendstils sieht, malt ornamentale und bunte Bilder. Sein Bestreben war seit jeher, die Umwelt zu schützen und ein menschliches Wohnen zu ermöglichen; beides findet sich somit auch in seiner Architektur wieder, die bunt und organisch wirkt und viele Grünflächen enthält.


Jean Auguste Dominique Ingres
(1780 – 1867)

Antike neu entdeckt. Ingres wurde am 29. August 1780 in Montauban als Sohn eines Stukkateurs und Bildhauers geboren. Der Vater, von dem er den ersten Zeichenunterricht erhielt, schickte ihn schon mit elf Jahren auf die Akademie von Toulouse. Im Jahre 1797 wurde er Schüler im Atelier von Jaques Louis David in Paris und zwei Jahre später wurde Ingres an der École des Beaux-Arts aufgenommen. Als Stipendiat kam er dann im Jahre 1806 nach Rom, wo er mit akribischer Detailgetreue als Porträtmaler tätig war. Von Rom aus ging er 1819 nach Florenz und studierte dort die Werke Tizians und Raffaels, bevor er 1824 nach Paris zurückkehrte. Hier erhielt er auf der einen Seite Auszeichnungen für seine Bilder, auf der anderen Seite wurden seine Werke jedoch heftig kritisiert, so daß er 1935 wieder nach Italien ging und dort in Florenz Direktor der Villa Medici wurde. 1841 zog es ihn erneut nach Paris zurück und dieses Mal wurde seine Kunst von allen Seiten gerühmt, so daß ihm viele Ehren zuteil wurden. Ab 1850 war Ingres Präsident der École des Beaux-Arts und bestimmte die Malerei seiner Zeit. Er starb am 14. Januar 1867 in Paris. Ingres, der ein bedeutender Vertreter des späten Klassizismus war, strebte stets nach der perfekten Form. Er verehrte die Kunst Raffaels und schuf dadurch ruhige, detaillierte Bilder mit einem Hang zum Antiken.


Alexej Georgewitsch von Jawlensky
(1780 – 1867)

Am 13. März 1864 in Torschok (Rußland) geboren, besuchte Jawlensky die Kadettenschule in Moskau und begann nebenbei zu malen. Im Jahre 1889 ließ er sich als Offizier nach St. Petersburg versetzen, wo er die Kunstakademie besuchte. 1891 lernte er die Malerinnen Helene Nesnakomoff und Marianne von Werefkin (seine spätere Frau) kennen, verließ als Hauptmann 1896 das Militär und ging mit beiden Frauen nach München, wo er die Azbé-Kunstschule besuchte und Kandinsky begegnete. Auf Reisen lernte Jawlensky die Werke von van Gogh, Gauguin, Cézanne und Matisse kennen, die bei ihm zu einem farbintensiven Malstil mit kraftvoller Pinselführung führten. Er arbeitete teilweise zusammen mit Matisse und später mit Kandinsky, Münter und Werefkin in Murnau. Im Jahre 1909 gründete er dann mit Kandinsky die „Neue Münchner Künstlervereinigung“ und schloß sich später der Gruppe des „Blauen Reiters“ an. Als Jawlensky während des Ersten Weltkrieges aus Deutschland ausgewiesen wurde, zog er in die Schweiz. 1924 gründete er mit Feininger, Kandinsky und Klee die Gruppe der „Blauen Vier“. Jawlensky starb am 15. März 1941 in Wiesbaden. Er verwendete als Vertreter des Expressionismus die Farben nicht rein dekorativ, sondern setzte sie symbolhaft ein.


Wassily Kandinsky
(1866 – 1944)

Kandinsky wurde am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Nach einem erfolgreichen Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau ging er im Jahre 1896 nach München, um sich dort an der Azbé-Schule der Malerei zu widmen. 1900 trat er in die Klasse von Franz von Stuck ein und gründete im darauf folgenden Jahr die Künstlergruppe „Phalanx“, zu der auch seine spätere Lebensgefährtin Gabriele Münter gehörte. In den Jahren 1904-1908 reiste Kandinsky durch Europa und Nordafrika und begann mit den Fauves Kontakt aufzunehmen, von deren expressiver Farbigkeit er fasziniert war. Von dieser Zeit an nahm die Farbe als formendes und kompositorisches Element einen wesentlichen Platz in seiner Kunst ein. 1908 zog Kandinsky mit Gabriele Münter nach Murnau, das südlich von München liegt. Hier entstanden viele Landschaftsbilder der Umgebung, aber auch eine theoretische Schrift „über das Geistige in der Kunst“. Mit Klee, Jawlensky, Münter, Macke und Marc bildete Kandinsky 1911 die Künstlergemeinschaft „Der blaue Reiter“, die bis 1914 bestand. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 ging Kandinsky nach Moskau zurück, wo er ab 1918 Professuren übernahm und Museen und Akademien gründete. 1921 kehrte er, zum großen ärger Münters mit Nina Andrejewskaja verheiratet, nach Deutschland zurück, wo er 1922 am Weimarer und später auch am Dessauer Bauhaus mitwirkte. 1928 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an, emigrierte jedoch 1933 nach Neuilly-sur-Seine in Frankreich. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er 1939 die französische Staatsbürgerschaft an und verstarb am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Bis ca. 1906 wirkten impressionistische Bilder einen enormen Einfluß auf die Malerei Kandinskys aus; als eine weitere Inspirationsquelle diente ihm die Kunst seiner russischen Heimat. Mit seinem späteren Malstil, der sich etwa ab 1910 von dem Gegenständlichen zu lösen begann, wurde Kandinsky zum Wegbereiter der abstrakten Malerei.

Ernst Ludwig Kirchner
(1880 – 1938)

Der am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg als Sohn eines Papierchemikers geborene Kirchner nahm neben dem Schulunterricht schon Zeichenkurse. Im Jahre 1901 begann er in Dresden ein Architekturstudium, das er 1903 für zwei Semester unterbrach, um in München an der dortigen Kunstschule zu studieren. Nach dem Abschluß seines Architekturstudiums in Dresden gründete Kirchner zusammen mit Bleyl, Heckel und Schmidt-Rottluff die Künstlervereinigung „Brücke“; Anregungen erhielt die Gruppe durch eine neoimpressionistische Ausstellung und die Kunst „primitiver“ Völker. 1913 löste sich die „Brücke“ auf. Kirchner meldete sich 1914 zum Kriegsdienst, wurde jedoch bereits ein Jahr später wegen eines Nervenzusammenbruches aus der Armee entlassen. Erholungsphasen in Dresden und im schweizerischen Davos folgten. Die Kunst Kirchners wurde unter nationalsozialistischer Herrschaft als „entartet“ angesehen, was unter anderem zu dem Freitod Kirchners am 15 Juni 1938 geführt haben könnte. Die expressionistischen Werke Kirchners haben große Bedeutung für die deutsche Kunstgeschichte der Moderne.

Gustav Klimt
(1862 – 1918)

Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten bei Wien als Sohn eines Graveurs geboren. Im Jahre 1876 trat er in die Malklasse des Prof. Julius Viktor Berger an der Kunstgewerbeschule in Wien ein. Er beendete diese Ausbildung 1883 und gründete im gleichen Jahr die „Künstlercompagnie“, die aus ihm, seinem Bruder Ernst Klimt und Franz Matsch bestand; die Künstlergemeinschaft führte unter anderem im Jahre 1886 Dekorationsaufgaben im Wiener Burgtheater durch. 1888 wurde Klimt das Goldene Verdienstkreuz verliehen und im gleichen Jahr unternahm er Reisen nach Krakau, Triest, Venedig und München. Einige Jahre nach dem Tod des Vaters und des Bruders Ernst 1892 gründete Klimt 1897 zusammen mit Joseph Maria Olbrich und Josef Hoffmann die „Wiener Secession“, deren Leiter er wurde und deren erste Ausstellung ein Jahr später stattfand. Im Jahre 1905 trat die „Klimtgruppe“ jedoch aus der Secession aus. Klimt gründete ein Jahr später den Österreichischen Künstlerbund, deren Präsident er 1912 werden sollte, und unternahm Reisen nach Brüssel, London und Florenz. 1907 wurden die ersten erotischen Zeichnungen von ihm veröffentlicht. Im Jahre 1909 endete dann seine „goldene Periode“. Klimt verstarb am 6. Februar 1918 in Wien. Schon um die Jahrhundertwende stellten die Werke Klimts den Mittelpunkt der Wiener Kunst dar. Er vereinigte die verschiedenen Richtungen des internationalen Jugendstils und schaffte eine Synthese aus Figuren und Ornamenten, die in flächigem Stil gemalt, dem Betrachter einen besonders sinnlichen und prunkvollen Eindruck vermitteln.

Yves Klein
(1928 – 1962)

Der am 28. August 1928 in Nizza geborene Klein studierte zwischen 1944 und 46 in seiner Geburtsstadt. Ab 1950 entwickelte er erste monochrome Bilder. Nach einem Aufenthalt in Spanien siedelte Klein im Jahre 1955 nach Paris über, wo er zahlreiche Bilder in einer matten blauen Farbe schuf, die er sich 1957 als IKB (International Klein Blau) patentieren ließ. Zunehmend wandte er sich sogenannten „Happenings“ zu, bei denen auch die Herstellung und nicht nur das Resultat eines Bildes von Bedeutung ist. So bedruckte er z.B. 1960 Leinwände mit blaubemalten Frauenkörpern, während ein Orchester eine von ihm komponierte Sinfonie spielte. Klein, der zu den Mitbegründern des „Nouveau Réalisme“ zählt, verstarb am 6. Juni 1962 in Paris. Seine Werke hatten große Bedeutung für die Kunst der 60er und 70er Jahre; er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der monochromen Malerei.

Paul Klee
(1879 – 1940)

Paul Kleee wurde am 18. Dezember 1879 im schweizerischen Münchenbuchsee als Sohn einer schweizerischen Sängerin und einem deutschen Musiklehrer geboren; die Kinder- und Jugendjahre verbrachte Klee jedoch mit seiner Familie in Bern. 1898 nahm er ein Malstudium in München auf und arbeitete in der Akademie von Franz von Stuck. In den Jahren 1901 und 02 reiste Klee zusammen mit Hermann Haller nach Italien und wohnte in den darauf folgenden Jahren, abgesehen von einer Reise 1905 nach Paris, in Bern. 1906 heiratete Klee Lily Stumpf und übersiedelte mit ihr zusammen nach München, woraufhin ein Jahr später sein Sohn Felix geboren wurde. Die erste Ausstellung Klees fand 1910 im Berner Kunstmuseum, in Zürich, in Winterthur und in Basel statt. 1911 machte er die Bekanntschaft von Kandinsky, Macke, Marc und Kubin sowie die der übrigen Mitglieder des „Blauen Reiters“, so daß er im darauf folgenden Jahr an der zweiten Ausstellung des „Blauen Reiters“ teilnahm. Insbesondere die Tunesienreise, die Klee 1914 mit Macke und Moilliet unternahm, hatte großen Einfluß auf seine Malerei; er entdeckte die Farbe als Möglichkeit und Notwendigkeit und setzte sich außerdem mit dem Kubismus auseinander. Er forschte nach der Essenz der materiellen Welt, studierte ihre verborgene Struktur, untersuchte organische Strukturen unter dem Mikroskop und beschäftigte sich mit jenen Aspekten der Natur, die bisher noch nie Gegenstand der Malerei gewesen waren. In den Jahren 1916-18 diente er beim Militär. 1920 wurde er durch Walter Gropius als Lehrer an das Bauhaus in Weimar berufen. Hier, und später auch am Dessauer Bauhaus, lehrte er bis 1931, während er 1924 mit Kandinsky, Feininger und Jawlensky die Gruppe „Die blauen Vier“ gründete. An der Düsseldorfer Kunstakademie erhielt er 1931 einen Lehrauftrag, wurde jedoch 1933 durch die neuen nationalsozialistischen Machthaber entlassen und siedelte nach Bern über. In Bern erhielt er Besuche von Picasso, Braque und Kirchner. Im Jahre 1940, am 29. Juni, verstarb Klee bei Locarno am Lago Maggiore.

Oskar Kokoschka
(1886 – 1980)

Kokoschka, der am 1. März 1886 in Pöchlarn an der Donau (Österreich) geboren wurde, studierte zwischen 1905 und 1909 an der Wiener Kunstgewerbeschule. 1910 kam er in Berlin in Kontakt mit den Künstlern der Sezession, wie Pechstein, Nolde, Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff. Ein Jahr später kehrte Kokoschka als Assistent an die Kunstgewerbeschule in Wien zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1915 schwer verwundet; nach einer Genesungsphase hielt er sich ab 1917 in Dresden auf und wurde im Jahre 1919 Lehrer an der dortigen Kunstakademie. Nach ausgedehnten Reisen durch Europa und Afrika mußte Kokoschka 1934 vor den Nationalsozialisten nach Prag und 1938 nach London flüchten, wo er sich stark politisch engagierte. Zwischen 1953 und 63 leitete er die „Schule des Sehens“ in der Salzburger Sommerakademie und übersiedelte schließlich in die Schweiz, wo er am 22. Februar 1980 in Villeneuve am Genfer See verstarb. Kokoschka, der außer als Maler auch noch als Schriftsteller von Theaterstücken tätig war und Bühnenbilder und -dekorationen schuf, zählt zu den wichtigsten Künstlern des Expressionismus.

Alfred Kubin
(1877 – 1959)

Der 1877 in Leitmeritzen, Böhmen, geborene Maler, Graphiker und Schriftsteller Kubin zählt zu den eigenwilligsten Vertretern der österreichischen Kunst nach der Jahrhundertwende. Die Gründe für seine bevorzugte Darstellung von phantastischer, spukhaft-unheimlicher Irrealität wurzelt in seiner Kindheit und sein Schaffen sollte ihm helfen, in einer Art künstlerischen Selbstanalyse mit seinen ängsten und seelischen Krisen fertigzuwerden. Während seine Frühwerke eine Verbindung von Symbolik und Jugendstil sind, tritt später immer stärker die expressionistische Komponente auf. In den 20er und 30er Jahren erlangte er durch seine Buchillustrationen sowohl eigener als auch fremder Bücher wie von E. T. A. Hoffmann, Strindberg oder Edgar Allan Poe, Weltruhm. In der nationalsozialistischen ära wurden allerdings auch seine Zeichnungen als „Entartete Kunst“ ausgestellt. Er zog sich ab 1906, noch keine 30 Jahre alt, auf sein Landschloß nach Zwickledt, Oberösterreich, zurück, wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1959 lebte.


Leonardo da Vinci
(1452 – 1519)

Leonardo wuchs, am 15. April 1452 in der Nähe des toskanischen Vincis geboren, bei seinen Großeltern auf. Bevor er im Jahre 1472 als Meister in die florentinische Malerzunft „Compagnia di S. Luca“ augenommen wurde, hatte er etwa seit 1466 bei Andrea Verrocchio in Florenz gelernt und setzte diese Tätigkeit auch noch fünf weitere Jahre nach der Aufnahme in die Zunft fort. In den Jahren 1482-99 war er am Hofe der Sforzas in Mailand als Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur tätig. Hier schuf er unter anderem das berühmte Werk „Abendmahl“ und tat damit den entscheidenden Schritt zur Hochrenaissance. 1500 kehrte er aus dem französisch besetzten Mailand nach Florenz zurück, blieb dort bis 1506, malte die „Mona Lisa“ und sezierte menschliche Leichname in der Leichenhalle eines Krankenhauses. Zwischen 1506 und 1513 diente Leonardo dem französischen König als Statthalter in Mailand und ging danach nach Rom, wo er bis 1516 blieb. Bis zu seinem Tod am 2. Mai 1519 hielt er sich im Dienst des Königs von Frankreich Franz I. in dem Villenschlößchen Cloux bei Amboise auf. Als Künstler gehört Leonardo da Vinci neben Raffael, Michelangelo und Tizian zu den berühmtesten Renaissance-Malern. Er stand jedoch auch als Naturwissenschaftler, Anatom, Ingenieur und Erfinder an der Spitze seiner Zeit und konnte selbst als Architekt, Bildhauer und Musiker überzeugen. Seine Vielfältigkeit und die überragende Begabung auf all diesen Gebieten machten ihn zum Inbegriff des Universalgenies.

Roy Lichtenstein
(1923 – 1997)

Am 27. Oktober 1923 in New York geboren, besuchte Roy Lichtenstein zunächst die Art Students‘ League in seiner Heimatstadt, wo er eine Ausbildung zum Graphiker und Bildhauer begann. Im Jahre 1940 wechselte er zum Ohio State College. Später lehrte Lichtenstein an verschiedenen Kunstschulen und begann abstrakt expressionistische Bilder zu malen. Sein Interesse an Comic-strips setzte sich jedoch bald durch und Lichtenstein malte Szenen aus diesen Heften, die er inklusive Sprechblasen schlicht übernahm. Aufgrund dieser Bilder zählt er zu den Pop-art-Künstlern, die Bestandteile der modernen Konsumwelt abbilden und dem Betrachter auf diese Weise Triviales als Kunst offerieren. Lichtenstein legte durch die Vergrößerung der Bildrasterung die Banalität seiner Motive offen und erregte 1966 auf der Biennale in Venedig mit seinen Werken großes Aufsehen. Roy Lichtenstein starb im September 1997 in New York.

Max Liebermann
(1847 – 1935)

Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin geboren. In den Jahren 1866 bis 1868 nahm er bei Carl C. H. Steffeck in Berlin Zeichenunterricht und studierte anschließend bis 1872 an der Kunstschule in Weimar. Während dieser Zeit unternahm er Reisen nach Paris und Holland; letzteres besuchte er danach fast jährlich. Nach dem Abschluß seines Studiums lebte er einige Zeit in München, kehrte schließlich aber wieder nach Berlin zurück. Liebermann wurde vor allem durch die Kunst Munkácsys, Millets, Courbets, Leibls, Daubignys und Corots angeregt. Er wandte sich immer mehr der Freilichtmalerei zu und malte in impressionistischer Farbgebung und Komposition. Im Jahre 1898 war er Mitbegründer der Berliner Sezession und wurde 1899 ihr Präsident. Neben Slevogt und Corinth wurde er zum wichtigsten deutschen Impressionisten und bekam 1920 die Präsidentschaft der Preußischen Akademie der Künste angetragen, die er annahm. Beim Aufkommen des Nationalsozialismus wurde ihm als Jude jedoch ein Arbeitsverbot auferlegt. Liebermann verstarb am 8. Februar 1935 in Berlin. Neben der Malerei, bei der er sich mit Realismus und Impressionismus auseinandersetzte, publizierte Liebermann außerdem kunsttheoretische Schriften.


August Macke
(1887 – 1914)

August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede geboren und wuchs in Bonn auf. Er studierte in den Jahren 1904/05 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Bis 1906 lernte er bei F. H. Ehmcke an der Kunstgewerbeschule, wobei er in seinen Studienjahren Reisen nach Italien, Holland, Belgien und London unternahm. Nachdem er die Kunstgewerbeschule verließ, war Macke zunächst als Bühnenbildner am Düsseldorfer Schauspielhaus beschäftigt, nahm nach einer Parisreise, bei der er Bekanntschaft mit Delaunay machte, im Jahre 1907 jedoch erneut ein Studium auf, diesmal bei Corinth in Berlin. Nach einer Militärzeit heiratete Macke 1909 und unternahm eine Reise in die Schweiz, auf der er Moillet kennenlernte. Zudem freundete er sich in München mit Franz Marc an und beteiligte sich in den Jahren 1911 und 12 an den Ausstellungen des „Blauen Reiters“. Macke zog in dieser Zeit zurück nach Bonn und war unter anderem Mitorganisator der „Sonderbundausstellung“ in Köln, in der die moderne deutsche Kunst ihren Auftritt hatte. Im Jahre 1914 unternahm Macke zusammen mit Klee und Moillet eine Reise nach Tunesien, die seine Malerei durch die Andersartigkeit des nordafrikanischen Lichts und der dort vorherrschenden Farbenpracht stark veränderte. Im gleichen Jahr starb Macke am 26. September im Frankreichfeldzug in der Champagne. August Macke hatte, als er 27jährig starb, nur fünf Schaffensjahre und hinterließ doch einen Bestand von 500 Bildern. Im Mittelpunkt seiner Malerei stand der Mensch in alltäglichen Situationen. Mackes Bekanntschaft mit den „Fauves“ Delaunay und Matisse, sowie die Freundschaft mit Marc beeinflußten seinen Malstil, so daß sein stärkstes Ausdrucksmittel die Farbe war, die er teilweise mit kubistischen Techniken kombinierte ohne das Gegenständliche jedoch zu verlassen. Macke zählt damit zu den bedeutendsten Vertretern des rheinischen Expressionismus.

René Magritte
(1898 – 1967)

Magritte wurde am 21. November 1898 im belgischen Lessines geboren. Nachdem er mit seiner Familie nach Brüssel übergesiedelt war, studierte er dort in den Jahren 1916-18 an der Académie des Beaux-Arts, wo er den Konstruktivisten Viktor Servranckx kennenlernte, der ihn dahingehend beeinflußte, daß Magritte begann geometrisch abstrakte Bilder zu malen. Im Jahre 1922 heiratete er Georgette Berger. In den Folgejahren mußte er den Lebensunterhalt in verschiedensten Berufen verdienen, wie z.B. mit Entwürfen von Plakaten oder als Zeichner einer Tapetenfabrik. Nebenbei malte er mit Servranckx an abstrakten Gemälden, kam 1924 mit der Malerei Giorgio de Chiricos in Berührung und änderte dadurch seinen Malstil. 1927 zog Magritte nach Paris und nahm Kontakt mit der Gruppe der Surrealisten auf, die sich um André Breton versammelte. In den folgenden Jahren malte er in surrealistischer Manier eine Vielzahl von Bildern und kehrte 1930 nach Brüssel zurück. Während des Zweiten Weltkrieges malte er zeitweise impressionistische Bilder, widmete sich später jedoch wieder dem Surrealismus und starb am 15. August in Brüssel. Die Werke Magrittes fesseln den Betrachter durch ihre traumhafte Atmosphäre, die dadurch hervorgerufen wird, daß er mit realen Gegenständen spielte, diese aber falsch zusammensetzte und auf diese Weise Perspektiven oder gewohnte Inhalte veränderte. Eher „unsurrealistisch“ ist, daß er in seinen Bildern nie versuchte, psychische oder meditative Hintergründe darzustellen, so daß er teilweise als Ahnherr des Pop-art angesehen wird. Dennoch ist Magritte neben Dali und Ernst der wichtigste Surrealist, der den Betrachter bis heute in seinen Bann zu ziehen vermag.

Edouard Manet
(1832 – 1883)

Der „Kleckser“! Manet wurde am 23. Januar 1832 als Sohn eines Angestellten des Justizministeriums in Paris geboren. Er widersetzte sich dem Wunsch des Vaters nach einem Jurastudium und begann nach einer fehlgeschlagenen Karriere bei der Marine im Jahre 1850 eine Lehre bei dem Maler Thomas Couture. Nach seiner Lehrzeit brach er 1856 zu Reisen nach Belgien, Holland, Deutschland, Österreich, Italien und Spanien auf, bei denen ihm besonders Werke Velàzquez, Goyas und Franz Hals beeindruckten. Nachdem 1859 das Bild „Der Absinth-Trinker“ vom Pariser Salon abgelehnt wurde, hatte er dort zwei Jahre später mit dreien seiner Bilder Erfolg. 1863 hingegen lehnte der Salon abermals Bilder Manets ab, unter denen sich unter anderem „Frühstück im Freien“ befand, bei dem eine nackte Dame neben zwei bekleideten Herren sitzt. Die feine Gesellschaft erkannte sich in diesem Bild wieder und erachtete den Inhalt als unpassend und schockierend. Manet stellte diese Bilder dann im berüchtigten „Salon de Refusés“ aus und erregte damit ein beträchtliches öffentliches Ärgernis. Er war kein Impressionist im eigentlichen Sinne: Er verwandte für seine Werke schwarz, grau und Brauntöne, wurde aber trotzdem unfreiwillig zum geistigen Führer aller Impressionisten ernannt, er nahm an deren Ausstellungen jedoch niemals teil. In den siebziger Jahren und nach abgeleistetem Militärdienst während des Deutsch-Französischen Krieges, hellte sich die Farbpalette Manets merklich auf. Bei ihm stand der Mensch im Mittelpunkt, die Landschaft spielte keine große Rolle.Am Ende dieses Jahrzehnts gab es die ersten Anzeichen einer Lähmung, die ihn dazu zwang im Atelier zu malen. Kurz vor seinem Tod wechselte er von Öl- auf Pastellmalerei, die für den Kranken leichter zu handhaben war. Manet starb am 30. April 1883 an den Folgen einer Beinamputation. Es gibt kaum einen Maler, der von seinen Zeitgenossen so sehr mißverstanden wurde, wie Edouard Manet, der mit seinen Bildern einen neuen Weg der Malerei entwickelte. Heute zählt er mit Recht zu den großen Künstlern des 19. Jahrhunderts.

Franz Marc
(1880 – 1916)

Der am 8. Februar 1880 in eine Münchner Künstlerfamilie hineingeborene Marc studierte zwischen 1900 und 1903 an der Münchner Kunstakademie. Nachdem er in den Folgejahren Reisen nach Paris und in die Bretagne unternommen hatte, lernte er in den Jahre 1909 und 1910 Macke und Kandinsky kennen, die seine Malweise enorm beeinflußten; Marc begann in einem expressiven, farbintensiven Stil zu malen und ließ dabei immer mehr vom Gegenständlichen ab. Seit 1911 war er Mitglied der Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ und nahm an ihren Ausstellungen teil. Ab 1914 lebte Marc zurückgezogen in Ried in Oberbayern, wurde schließlich zum Militär eingezogen und starb am 4. März 1916 im Ersten Weltkrieg bei Verdun. In Marcs Bildern, deren Hauptthema die Tierwelt war, die ihm schöner und reiner als der Mensch vorkam, wurde die Farbe zum wichtigsten Ausdruckselement. Marc zählt damit zu den bedeutendsten deutschen Expressionisten und machte in der letzten Phase seines Schaffens den Sprung ins Abstrakte, wie beispielsweise sein Bild „Kämpfende Formen“, das er 1914 malte, zeigt.

Henri Matisse
(1869 – 1954)

Wovon ich träume, ist eine Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit und der Heiterkeit, ohne verwirrende und deprimierende Inhalte, eine Kunst, die auf jeden geistigen Arbeiter… eine besänftigende Wirkung haben könnte, wie ein Lehnstuhl, in dem man sich von körperlicher Erschöpfung erholt.“ Henri Emile Benoit Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis (Nordfrankreich) als Sohn eines Getreidehändlers geboren. Seine Mutter Anna Héloise Gérard malt Porzellan und macht Hüte. 1882 bis 87 besucht er das Lyzeum in Saint-Quentin. In den Jahren 1887 bis 89 studierte er in Paris Jura und arbeitete nach dem Abschluß seines Studiums als Anwaltsgehilfe in Saint-Quentin. 1890 während der Erholung von einer Blinddarmentzündung begann Matisse aus Langeweile mit dem Malen und hatte anscheinend so viel Freude daran, daß er 1891 die Juristerei aufgab, um sich vollkommen der Kunst zu widmen. Die erste eigene Komposition ist ein Stilleben, signiert „Essatim, H. Juin 90“.Im Oktober 1881 Rückkehr nach Paris, um Kunst zu studieren. Matisse besuchte zunächst die Académie Julian. Fällt 1892 bei der Aufnahmeprüfung zur Ecole des Beaux-Arts durch, schreibt sich im Oktober für drei Kurse an der Ecole des Arts Décoratifs ein, wo er Albert Marquet kennenlernte. Wird als Schüler im Atelier Gustave Moreaus aufgenommen. Im Rahmen des Unterrichts hielt Moreau seine Schüler insbesondere dazu an, Szenen des täglichen Lebens zu beobachten und in Bildern festzuhalten und Werke berühmter Maler zu kopieren. Matisse kopierte im Louvre hauptsächlich französische Maler des 18. Jahrhunderts, distanzierte sich 1896 jedoch von diesem Malstil und begann impressionistische Werke im Freien zu malen. Im Jahre 1895 besteht er die Aufnahmsprüfung an der École des Beaux-Arts und wird als ordentlicher Student angenommen. 1898 heiratete er Amélie Parayre, mit der er schon eine gemeinsame Tochter hatte. Die Hochzeitsreise ging nach London, wo er Arbeiten von Turner studierte.In den Jahren 1899 und 1900 bekam er zu seiner Tochter noch zwei Söhne und wohnte wegen Geldknappheit bei seinen Eltern in Bohain. Die letzte seiner drei Ausstellungen im Pariser Herbstsalon in den Jahren 1903, 04 und 05 erntete Kritik und brachte ihm und den Malern Derain, Marquet, Vlaminck, Rouault und anderen den Namen „Les Fauves“ (die Wilden) ein, der sich darauf bezog, daß die Künstler ausdrucksstarke Farben und nicht mehr die realistische Formgebung in den Vordergrund ihrer Malerei stellten.Als er im Jänner 1908 seine Malschule in der rue de Sèvres in der vor allem Ausländer studierte eröffnete, wurde er nicht nur zur Zielscheibe des Spotts, sondern erweckte auch den Eindruck, am Vorabend des ersten Weltkriegs, eine Art Vaterlandverräter zu sein. Mattise öffentlicht seine „Notizen eines Malers“. 1910 schrieb der amerikanische Autor und Illustrator Gelett Burgess: „Matisse setzte als erster den Fuß in das bis dahin unbekannte Reich der Häßlichkeit“.In den Folgejahren machte Matisse die Bekanntschaft von Monet und stellte erste Lithographien und Holzschnitte her. Er unternahm viele Reisen, hatte weltweit Ausstellungen und Retrospektiven und fertigte Bühnenbilder für ein Ballett an. 1941 wird er in Lyon wegen eines Darmverschlusses operiert und schwebt aufgrund von Komplikationen nach dem Eingriff in Lebensgefahr. Matisse arbeitete danach im Bett oder später im Rollstuhl weiter; es entstanden viele Collagen in dieser Zeit. 1944 werden Ehefrau und Tochter wegen Unterstützung der Résistance verhaftet.Zwischen 1948 und 51 stattete er die Dominikanerinnenkapelle Chapelle de Rosaire in Vence bei Nizza aus und bezeichntete diese Arbeiten selbst als sein Meisterwerk. Matisse starb am 3. November 1954 in Nizza.

Adolph Friedrich Erdmann von Menzel
(1815 – 1905)

Der am 8. Dezember 1815 in Breslau geborene Menzel zog 15jährig mit seiner Familie nach Berlin. Der Autodidakt mußte nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1832 die Familie ernähren und fertigte so Zeichnungen an, die er verkaufte. Seinen künstlerischen Durchbruch hatte Menzel mit Illustrationen zu Franz Kuglers „Geschichte Friedrichs des Großen“, die er zwischen 1838 und 42 gezeichnet hatte. Später wurde sein Stil malerischer; Menzel erhielt im Jahre 1856 eine Professur an der Preußischen Akademie der Künste und wurde 1898 in den Adelsstand erhoben. Er malte teilweise in einem Stil, der an den Impressionismus erinnert, ging später jedoch dazu über, realistischer zu malen; sein bedeutendstes Werk der Spätphase ist wohl das „Eisenwalzwerk“ von 1875. Als Menzel am 9. Februar 1905 in Berlin starb, war er ein sehr angesehener und hochdekorierter Künstler.

Michelangelo (Buonarroti)
(1475 – 1564)

Michelangelo wurde am 6. März 1475 im toskanischen Caprese geboren. Zunächst war er Schüler des Malers Ghirlandajo in Florenz, dem er 14jährig fortlief, um Bildhauer zu werden. Lorenzo de Medici, der das große bildhauerische Talent des Jungen erkannte, nahm ihn in seine Obhut. In den Jahren 1496 bis 1501 hielt sich Michelangelo in Rom auf, wo er unter anderem die „Pietà“ herstellte. Sein Durchbruch gelang ihm schließlich in Florenz mit dem „David“, der ihm, kaum dreißigjährig, den Ruhm zuteil werden ließ, neben Leonardo da Vinci als bedeutendster Meister dieser Zeit zu gelten. In den folgenden Jahren erhielt er erste malerische Aufträge, so daß er z.B. im Jahre 1508 mit dem Ausmalen der Decke der sixtinischen Kapelle begann, was wegen des großen Umfangs der Arbeit bis 1512 dauern sollte. 1534 siedelte Michelangelo endgültig nach Rom über. In den letzten 20 Lebensjahren widmete er sich zunehmend der Architektur und bekam im Jahre 1547 die Bauleitung der Peterskirche angetragen, die er annahm und dem Dom seine charakteristische Kuppel aufsetzte. Michelangelo starb am 18. Februar 1564 in Rom. Er vollendete zusammen mit Leonardo da Vinci die Hochrenaissance und war auch nahezu so vielseitig wie sein Zeitgenosse, da er als Bildhauer, Maler, Architekt und Dichter tätig war.

Joan Miró
(1893 – 1983)

Miró wurde am 20. April 1893 als Sohn eines Goldschmiedes und Uhrmachers in Barcelona geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Barcelona und bekam dort schon früh privaten Zeichenunterricht. Ab 1907 studierte er in seiner Heimatstadt an der Handelsschule und an der Kunstakademie La Lonja, die auch schon Picasso besucht hatte und wechselte einige Jahre später an die Escola d’Art de Francisco Galí. Im Jahre 1918 hatte Miró seine erste Einzelausstellung in der Galerie Dalmau; im Jahr darauf ging er nach Paris und lernte Picasso kennen. Miró versuchte in Paris Fuß zu fassen und veranstaltete dort 1921 eine Ausstellung, die zum Reinfall wurde. Er machte 1923 die Bekanntschaft der späteren Surrealistengruppe um André Breton und die der Schriftsteller Henry Miller und Earnest Hemingway. In den Folgejahren nahm Miró an verschiedenen Ausstellungen der Surrealisten teil; sein Durchbruch erfolgte jedoch erst 1928 bei einer Ausstellung in der Galerie Georges Bernheim in Paris. 1929 heiratete er Pilar Juncosa in Palma de Mallorca und wurde 1931 Vater einer Tochter namens Maria Dolores. Miró verbrachte einige Jahre in Barcelona, während er zahlreiche Ausstellungen, sogar in den USA, hatte. Er verließ seine Heimatstadt mit dem Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges 1936 und ging nach Paris; zog sich 1940 mit dem Einmarsch deutscher Truppen jedoch wieder aus Frankreich zurück und lebte von nun an auf Mallorca, im spanischen Montroig oder in Barcelona. Es folgten weltweit viele Ausstellungen und Retrospektiven, außerdem wurden Miró mehrere Preise für seine Werke verliehen. 1956 zog er endgültig nach Mallorca, wo er noch viele erfolgreiche Jahre verlebte und am 25. Dezember 1983 neunzigjährig starb. Mit seinen bunten, fast ins Abstrakte gleitenden Bildern zählt Miró zu den bekanntesten Surrealisten des 20. Jahrhunderts.

Piet Mondrian
(1872 – 1944)

Am 7. März 1872 als Pieter Cornelis Mondriaan in Amersfoort (Niederlande) geboren, besuchte Mondrian zunächst zwischen 1892 und 1897 die Amsterdamer Kunstakademie. Am Ende dieser Zeit hatte er die erste Einzelausstellung seiner Bilder, die noch den Stil seiner Zeit widerspiegelten. Etwa ab 1907 begann er eine eigene Malweise zu entwickeln, bei der er die Farbe als Ausdrucksmittel verwendete. Im Jahre 1910 verließ er die Niederlande, um in Paris zu leben; hier lernte er den Kubismus kennen, der ihn sehr beeindruckte und sich in seinen Bildern niederschlagen sollte. Nach Mondrians Rückkehr in die Niederlande 1914 begegnete er zwei Jahre später den Malern Theo van Doesburg, Bart van der Leck und anderen, mit denen er 1917 die Künstlergemeinschaft „De Stijl“ gründete, die eine Erneuerung von Kunst und Leben erstrebte. Mondrian schuf in diesem Jahr erstmals Dreiecke in Primärfarben auf weißem Grund. Er vereinfachte gegenständliche Motive konsequent und gelangte auf diesem Weg zur Abstraktion und einer gegenstandslos-konstruktvistischen Form des Ausdrucks mit starker Horizontal-Vertikal-Betonung durch schware Linien und strenger Farbflächenrythmik mit quadratisch oder rechteckigen rein weisen, intensiv roten, blauen oder gelben Feldern; dieses Gestaltungsprinzip faßte er selbst unter dem Begriff des Neoplastizismus zusammen. 1938 übersiedelte er nach London und 1940 nach New York, wo seine Malerei sich wieder etwas auflockerte und er am 1. Februar 1944 starb

Amadeo Modigliani
(1884 – 1920)

Der am 12. Juli 1884 in Livorno (Italien) geborene Amadeo Modigliani besuchte in den Jahren 1902 und 03 die Kunstakademien von Florenz und Venedig, zog 1906 nach Paris und lernte dort Picasso, Kees van Dongen und später Juan Gris kennen. Modigliani führte ein Leben, das von Krankheit, Armut, Alkohol und Drogen geprägt war. Ab 1915/16 hatte Modigliani seinen Stil gefunden und malte vom Kubismus beeinflußte Porträts mit überlängten Hälsen, versetzten, blindwirkenden Augen, pendelnden Nasen und Körpern in Extremhaltungen, wozu er überwiegend rostige Farben benutzte. Modigliani starb am 25. Januar 1920 an einer Erkältungserkrankung.

Claude Monet
(1840 – 1926)

Der am 14. November 1840 in Paris geborene Monet verbrachte seine Kindheit in Le Havre, wo er in den Jahren 1856-58 Karikaturen verkaufte. Boudin wurde so auf ihn aufmerksam und gab ihm erste malerische Anleitung. Im Jahre 1859 ging Monet nach Paris. Hier besuchte er unter anderem die Académie Suisse und lernte Pissarro kennen; im Atelier des Charles Gleyre machte er dann in den Jahren 1862/63 die Bekanntschaft von Bazille, Renoir und Sisley. In seiner Malerei experimentierte Monet mit den unterschiedlichen Wirkungen des Lichts in der Natur und war mit seinen Werken in den Salons 1865 und 66 erfolgreich. 1870 heiratete er Camille Doncieux, mit der er zusammen mit Pissarro bei dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges vor dem Kriegsdienst nach London floh. Schließlich kehrte Monet nach Frankreich zurück und ließ sich in Argenteuil bei Paris nieder. 1874 nahm er an der ersten Impressionistenausstellung in Paris teil; eines seiner hier ausgestellten Bilder „Impression, soleil levant“ gab der gesamten Stilrichtung den Namen.Als dieses Bild 1874 auf einer Ausstellung eines Fotographen in Paris ausgestellt wurde, erntete Monet nur Spott. Ein damals sehr bekannter und angesehener Bildkritiker schrieb einen vor Hohn und Sarkasmus triefenden Bericht, in dem er Monet als einen Künstler beschimpfte, der nicht fähig sei, weiter zu sehen, als den Augenblick – eben als einen „Impressionisten“. Monets Frau Camille starb im Jahre 1879. Später heiratete er dann Alice Hoschedé, die bereits 1911 verstarb. 1883 bezog er ein geräumiges Haus in Giverny bei Paris und ließ durch einen japanischen Gärtner einen Garten nach seinen Vorstellungen anlegen, dem 1899 der bekannte Seerosenteich hinzugefügt wurde, der bis zu Monets Tod am 6. Dezember 1926 sein ausschließliches Motiv bilden sollte. Claude Monet gilt als Inbegriff des Impressionismus. Er malte die Natur und stellte die verschiedenen Stimmungen, die durch das Licht geschaffen werden, dar, indem er oftmals das gleiche Motiv zu verschiedenen Tageszeiten malte. Ebenso faszinierte ihn die Wiedergabe der Spiegelungen des Wassers mit seinen Licht- und Schattenreflexen, die er vor allem in dem Teich seines Gartens in Giverny fand.

Gustave Moreau
(1826 – 1898)

Der am 6. April 1826 in Paris als Sohn eines Architekten geborene Moreau studierte im Jahre 1844 für kurze Zeit an der École des Beaux-Arts in Paris und ab 1849 bei Théodore Chassériau. Nach einer dreijährigen Italienreise, die er 1857 begann, hatte Moreau zu seinem eigenen Stil gefunden und malte Themen mit allegorisch-symbolischem Gehalt und Figuren in prunkvoller Ausstattung. Im Jahre 1892 wurde er Professor an der École des Beaux-Arts, wo er unter anderem Marquet, Roault und Matisse unterrichtete. Nach Moreaus Tod am 18. April 1898 in Paris wurde seinen Werken nicht viel Aufmerksamkeit zuteil, bis am Anfang des 20. Jahrhunderts die Surrealisten ihn zu ihrem geistigen Ahnherrn erklärten. Seine reichlich verzierten symbolistischen Bilder gaben auch der Bewegung des Jugendstils einige Anregungen.

Alfons Maria Mucha
(1860 – 1939)

Alfons Maria Mucha wurde am 24.7.1860 in Ivancice, Mähren geboren. Er begann als Theatermaler in Wien. 1883 studierte er an der Münchner Akademie. Er setzte seine Studien 1887 an der Académie Julian in Paris fort. 1894 entwarf er für Sarah Berhardt sein erstes Plakat welches ein Meilenstein im Jugendstil darstellte und ihm große Bekanntheit einbrachte. Die Teilnahme an der Weltausstellung von 1900 machte ihn so richtig bekannt, daß man nach ihm den „Style Mucha“ benannte. Der Stil Muchas vereinbart den Symbolismus der Frauengestalt mit den Ornamenten des Jugendstils. Er hatte großen Einfluß auf die Werbegrafik seiner Zeit. Bekannt ist auch das von ihm entworfene Juweliergeschäft Fouquet in Paris (auch viele der Schmuckstücke Fouquet´s wurden von Mucha designt), oder der Slawen-Epos.

Edvard Munch
(1863 – 1944)

Munch wurde am 12. Dezember 1863 in Loeiten (Norwegen) als Sohn eines Arztes geboren und verbrachte seine Kindheit, in der er schon früh mit dem Tod von Mutter und Schwester konfrontiert wurde, im heutigen Oslo. In den Jahren 1882 bis 89 war er Schüler von Hans Heyderdahl und Christian Krogh. Am Ende dieser Zeit hatte er eine erste eigene Ausstellung und reiste nach Paris, wo er einen Zeichenkurs besuchte und sich mit Bildern van Goghs, Gauguins und Toulouse-Lautrecs auseinandersetzte. In Berlin rief er mit seinen Bildern im Kunstverein einen Skandal hervor, der Anlaß zur Abspaltung der Berliner Sezession wurde, bei der Munch im Jahre 1902 auch ausstellte. Nach einer Nervenkrise wurde ein Klinikaufenthalt in Kopenhagen nötig, nach welchem Munch nach Norwegen zurückkehrte, um dort geheilt in helleren, fröhlicheren Farben zu malen. Auf diese Weise gestaltete er die Wandgemälde in der Osloer Universität in lebensbejahender, farbenfroher Art. Im Jahre 1912 wurde Munch in der Kölner „Sonderbundausstellung“, in der die moderne Kunst ihren Auftritt hatte, ein ganzer Saal gewidmet. Munch verstarb am 23. Januar 1944 in Ekely bei Oslo. Er gehört, wie Cézanne, van Gogh und Gauguin, zu den Vorläufern der modernen Malerei. Munch vollzog den Sprung zur expressionistischen Malerei und drückte in seinen Bildern, wahrscheinlich durch die frühe Konfrontation mit dem Tod beeinflußt, insbesondere Gefühle und seelische Zustände, wie z.B. Angst oder Todesahnungen aus, wie unter anderem in seinem wohl bekanntesten Werk „Der Schrei“, das er 1893 malte.

Gabriele Münter
(1877 – 1962)

Die Ausbildung der am 19. Februar 1877 in Berlin geborenen Münter begann im Jahre 1897 an der Damenkunstschule in Düsseldorf. Daraufhin verbrachte sie zwei Jahre in den USA ohne die Malerei weiterzuführen, schloß sich aber nach ihrer Rückkehr der Phalanx-Schule in München an, deren Leiter Kandinsky war. Dieser wurde erst zu ihrem Lehrer, später zu ihrem Lebensgefährten und zusammen unternahmen sie zahlreiche Reisen. Das Paar hatte engen Kontakt zu Malern wie Klee, Macke, Marc und Jawlensky, siedelte im Jahre 1909 nach Murnau, das südlich von München liegt, über und gehörte zu den Mitbegründern des „Blauen Reiters“. Münter und Kandinsky trennten sich nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Münter, die zunächst helle, impressionistische Bilder malte, begann später dunklere Farben und schwarze Konturen zu verarbeiten. Ab 1952 tat sie den Schritt zum Abstrakten und starb am 19. Mai 1962 in Murnau.


Jean-Marc Nattier
(1685 – 1766)

Nattier, der am 17. März 1685 in Paris geboren wurde, lernte an der Académie Royale. Als er knapp über 30 Jahre alt war, saßen bereits Zar Peter der Große und Katharina I. Modell für seine Porträts. Der Maler begann später seine adeligen Modelle in Gewändern von Sagengestalten oder antiken Göttern zu malen, was ihm Erfolg und schließlich eine Stellung als Maler des französischen Königs, seiner Frau, seiner Kinder und seiner Mätressen, allen voran Madame Pompadour, einbrachte. Mit dieser Art der Bildnismalerei wurde Nattier zum bedeutendsten Vertreter der Bildnismaler im Rokoko. Nach kurzer Zeit kam jedoch die mythologischer Darstellung der Modelle wieder aus der Mode, was dazu führte, daß Nattier nicht mehr zu den gefragten Porträtisten gehörte. Der Maler starb am 7. November 1766 in Paris.

Ernst Wilhelm Nay
(1902 – 1968)

Nay, der am 11 Juni 1902 in Berlin geboren wurde, widmete sich neben einer Buchbinderlehre der Malerei. Ab 1925 nahm er ein Studium an der Berliner Kunstakademie auf und erhielt im Jahre 1931 bereits den Rompreis, der mit einem einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo verbunden war. Zunehmend begann Nay vom Surrealismus ausgehend zu abstrahieren. Im Nationalsozialismus wurde seine Kunst als „entartet“ angesehen, so daß er sich oft bei Munch in Norwegen aufhielt. Seinen Kriegsdienst leistete Nay als Kartenzeichner ab und lebte ab 1951 in Köln, wo er am 8. April 1968 starb.

Emil Nolde
(1867 – 1956)

Er wurde am 7. August 1867 als Emil Hansen in Nolde (Nordschleswig) geboren. Nach einer Schnitzerlehre studierte Nolde 1888 für kurze Zeit an der Karlsruher Kunstgewerbeschule, bevor er in den Jahren 1892 bis 98 als Lehrer an einer Kunstgewerbeschule in St. Gallen tätig war. Später bildete sich der Künstler jedoch in München, Paris und Kopenhagen weiter und schloß sich im Jahre 1901 der Berliner Sezession an. 1902 heiratete er Ada Vilstrup und verwendete von nun an den Namen Nolde. Im Jahre 1905 trat Nolde der Künstlergruppe „Die Brücke“ in Dresden bei, wurde jedoch 1911 wegen einer Auseinandersetzung mit derem Vorsitzenden ausgeschlossen und unternahm in den Jahren 1913/14 große Reisen über Rußland, China, Japan bis nach Polynesien in der Südsee. Nach seiner Rückkehr nach Europa verbrachte Nolde den Sommer von nun an in Schleswig, den Winter in Berlin und hielt sich ab 1940 ständig im schleswig-holsteinischen Seebüll auf. Obwohl er der nationalsozialistischen Bewegung positiv gegenüberstand, wurde er im Jahre 1941 mit einem Arbeitsverbot belegt. Nolde starb am 15. April 1956 in Seebüll. Durch seine Holzschnitte, Radierungen und Lithographien erhielt die deutsche Kunst wichtige Impulse. Noldes expressionistische Bilder sind von einer großen Leidenschaft gekennzeichnet, die er mit der Benutzung von grellen, ausdrucksstarken Farben hervorbrachte.

Niki de Saint Phalle
(1930 – 2002)

Die Malerin und Objektkünstlerin wurde am 29. Oktober 1930 in Neuilly-sur-Seine geboren. Bekannt wurde sie erstmals im Jahre 1956 mit ihren „Schießbildern“, bei denen sie auf Gipsreliefs schoß unter deren Oberfläche Farbe verborgen war, so daß sich die Farbe bei einem Einschuß über das Bild verteilen konnte. Ab 1965 fertigte die Künstlerin ihre bekannten „Nanas“ an, die sie in allen erdenklichen Farben und Größen herstellte. In der Toskana gestaltet sie außerdem den „Garten der Tarotkarten“, in dem sie ihrer Farben- und Formenphantasie mit riesigen, teilweise begehbaren, aber immer bunten Objekten freien Lauf läßt.

Hermann Nitsch
(1938)

Der Wiener Aktionismus stellt meist ein von Akteuren an einem bestimmten Ort in einem bestimmten Zeitrahmen – und meist vor Publikum – realisiertes Ereignis dar. Er ist mit der internationalen Happening-Bewegung verbunden. Bei Hermann Nitsch ist diese Aktionskunst eingebunden in sein umfassendes Konzept des auf das Gesamtkunstwerk abziehlenden „Orgien Mysterien Theaters“. Hermann Nitsch veranstaltete bereits 1960 in seinem Atelier Malaktionen und entwickelte die ersten „Abreaktionsspiele“. In den späteren Jahren schuf Hermann Nitsch aus einer Kombination von aktionistischer Malerei und Aktionsrelikten (wie z. B. Chorhemden oder Bahren) sehr komplexe Bildwerke.


Georgia O’Keefe
(1887 – 1986)

Die am 15. November 1887 nahe Sun Prairie, Wisconsin geborene O’Keefe besuchte das Art Institute von Chicago sowie die Art Students‘ League in New York und heiratete im Jahre 1924 den Galeristen Alfred Stieglitz. Die Bilder O`Keefes, die hauptsächlich Landschaften, aber auch vergrößerte Ausschnitte insbesondere von Blumen zeigen, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. O’Keefe starb im Jahre 1986.


A.R. Penck
(1939 – 2017)

Er wurde am 5. Oktober 1939 als Ralf Winkler in Dresden geboren. In den Jahren 1953/54 besuchte er bereits Mal- und Zeichenkurse an der Volkshochschule und wollte Steinbildhauer werden. Nach erfolgloser Lehrstellensuche in diesem Bereich begann Penck 1955 eine Lehre als Werbezeichner und hatte im gleichen Jahr eine erste Ausstellung seiner Bilder in Dresden. Seine Lehre brach er nach kurzer Zeit ab und bewarb sich ohne Erfolg bei der Hochschule der Bildenden Künste in seiner Heimatstadt. Ab 1957 nahm Penck verschiedene Tätigkeiten auf, um sich den Lebensunterhalt zu finanzieren und arbeitete unter anderem als Nachtwächter oder in einer Margarinefabrik, ohne jedoch die Malerei aufzugeben. Nachdem seine Bewerbung bei der Volksarmee abgelehnt wurde, hatte er in den Folgejahren zahlreiche Ausstellungen; außerdem erschienen erste Bücher und er legte sich das Pseudonym A. R. Penck zu, das er erstmals 1969 verwendete. 1971 war Penck Mitbegründer der Künstlergruppe „Lücke“ und diente in den Jahren 1973/74 der Volksarmee, zu der er doch noch einberufen wurde. Es entstanden Filme, Bilder und Plastiken in Lindenau und Dresden, bis der Künstler 1980 in die Bundesrepublik nach Kerpen (bei Köln) immigrierte. Zusätzlich zu seinen vielfältigen Tätigkeiten wurde er Herausgeber der Zeitschrift „Krater und Wolke“ und zog später, nach einem längeren Aufenthalt in Israel, nach London. In den Folgejahren erhielt Penck Preise für seine Werke, schaffte Skulpturen und hatte weltweit Ausstellungen und Retrospektiven. Dem folgte 1988 ein Ruf an die Düsseldorfer Kunstakademie, dem der „Vater der neuen Wilden“ nachkam. Penck beschreibt in seinen Bildern mit Hilfe von Zeichen und Symbolen existentielle Themen des Menschen; damit gehört er zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart.

Pablo Picasso
(1881 – 1973)

„Guernica“ 1937; Leinwand, 351 x 782 cm. Picasso wurde am 25. Oktober 1881 in Málaga als Pablo Ruiz geboren. Als Zwölfjähriger begann er unter der Anleitung seines Vaters, einem Kunstprofessor, zu malen. Zunächst signierte er seine Bilder mit dem Namen Pablo Ruiz, später dann mit Pablo Picasso, was der Mädchenname seiner Mutter war und gewann bereits ab 1897 in Madrid und Málaga mit seinen Bildern Medaillen. Picasso besuchte die Königliche Akademie San Fernando in Madrid, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder verließ, weil ihm die dortigen Lehrmethoden mißfielen. 1901 begann Picasso seine „Blaue Periode“ und hatte in Paris seine erste Ausstellung. Drei Jahre später zog er in die französische Hauptstadt und lernte dort unter anderem den Schriftsteller Apollinaire kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte; in Paris wurde Picassos „Blaue Periode“ in dieser Zeit von der „Rosa Periode“ abgelöst. Im Jahre 1907 machte der Künstler die Bekanntschaft von Georges Braque und begann neuartige Bilder zu malen, die kubistische Züge zeigten. Das erste Bild, das in diesem Stil von Picasso gemalt wurde, ist „Les Demoiselle d’Avignon“. In den folgenden Jahren arbeitete er eng mit Braque und Derain zusammen; es fanden zahlreiche Ausstellungen in Europa und den USA statt und Picasso entwickelte den „synthetischen Kubismus“, indem er mit großen, flächigen, zeichenhaften Formen arbeitete. 1925 nahm er an der ersten Gruppenausstellung der surrealistischen Maler in Paris teil, hielt an diesem Kontakt daraufhin jedoch nicht weiter fest. Bei dem Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges im Jahre 1936 unterstützte Picasso die Republikaner gegen Franko und wurde deshalb später aus Dankbarkeit zum Direktor des Prado in Madrid ernannt .Nachdem er die Jahre des Zweiten Weltkrieges in Paris verbrachte, hielt er sich ab 1948 größtenteils in Vallauris auf und starb am 8. April 1973 in seiner Villa in Mougins bei Cannes. Picasso hat in seinem langen Leben einen außerordentlichen Wandel der Stilepochen vollzogen und diese entscheidend geprägt. Er wurde zum Inbegriff des „modernen Künstlers“ und seine Werke zählen neben denen van Goghs zu den wertvollsten und beliebtesten.

Camille Pissarro
(1830 – 1903)

Französischer Grafiker und Maler Pissarro wurde am 10. 7. 1830 in Saint-Thomas (Antillen) als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Nach einem Aufenthalt in Frankreich zwischen 1842 und 47, bei dem er in Passy bei Paris das Gymnasium besuchte, trat Pissarro in das väterliche Geschäft auf St. Thomas ein, was ihm jedoch nicht sehr gefiel. Um einer kaufmännischen Ausbildung zu entgehen, setzte er sich mit dem dänischen Maler Fritz Melbye nach Venezuela ab und ging im Jahre 1855 nach Paris, wo er zunächst an der École des Beaux Arts studierte. Auf der Weltausstellung 1855 begegneten ihm erstmals die Werke Camille Corots, der einen großen Einfluß auf sein weiteres Schaffen haben sollte. Von 1859 bis 61 studierte er an der freien Académie Suisse und lernte dort Cézanne, Guillaumin und Monet kennenlernte; mit letzterem sollte ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden. Mit Monet und Sisley gehörte er zu den ersten impressionistischen Landschaftsmalern. Anfänglich schuf er auch Interieurs und Stillleben aus dem bäuerlichen Leben, später wandte er sich ganz der Landschaft zu. In den Kriegsjahren 1870/71 hielt sich Pissarro ebenso wie Monet in London auf, um dem Kriegsdienst zu entgehen. Hier heiratete er Julie und wurde stark von Turners Kunst beeinflußt. Pissarro gab jüngeren Malern immer gerne Anregungen und malte mit ihnen zusammen im Freien; auf diese Weise arbeitete er unter anderem mit Cézanne und später auch mit Gauguin. In den 1880er Jahren geriet er vorübergehend unter den Einfluss der pointillistischen Malweise Seurats. Im Jahre 1886 erfolgte Pissarros erste Ausstellung außerhalb Europas in New York. Am Ende dieses Jahrzehnts begann ein Augenleiden, das ihm das Malen erschwerte. 1894 verließ der Anarchist Pissarro Frankreich aus Angst vor Verfolgung, kehrte aber später nach Paris zurück und starb dort schließlich am 13. 11. 1903. Pissarro hat durch seine Aktivitäten in der Gruppe der Impressionisten wesentlich zu deren Entwicklung und Erfolg beigetragen.

Jackson Pollock
(1912 – 1956)

Pollock wurde am 28. Januar 1912 in Cody, Wyoming geboren. Bevor er sich 1929 in New York niederließ, besuchte er seit 1925 die Kunstschule von Los Angeles. In New York arbeitete er bei Th. H. Benton und D. Siqueiros, stellte 1942 bei der „International Surrealist Exhibition“ aus und hatte ein Jahr später bei Peggy Guggenheim seine erste Einzelausstellung. In den Jahren 1946/47 begann er mit der Aktionsmalerei („Action painting“), wobei er Farbe von oben auf die am Boden liegende Leinwand tropfen ließ („Drip painting“) oder Glasscherben, Holz und Sand in seine Bilder einarbeitete. Später nahm er schwarzen Kunstharz hinzu, der einen Kontrast mit dem weißen Hintergrund bildete. Pollock starb am 11. August 1956 bei einem Autounfall in New York. In seinen abstrakt expressionistischen Bildern wollte er durch Kontraste den Widerspruch zwischen Körper und Seele verdeutlichen. Pollocks Werke, bei denen der Herstellungsprozeß im Vordergrund stand, stellen einen Gegensatz zu Künstlern wie dem zeitgenössischen Mondrian dar, der strenge, kontrollierte Bilder schuf.


Raffael (Raffaello Santi)
(1483 – 1520)

Raffael wurde am 6. April 1483 in Urbino als Sohn eines Malers geboren. Nachdem er von Pietro Perugino in Perugia ausgebildet worden war, ließ er sich etwa zwischen 1500 und 1504 in Florenz nieder, wo er von Werken Michelangelos, da Vincis, Bartolommeos und del Sartos beeinflußt wurde, ohne sie jedoch nachzuahmen. Im Jahre 1508 empfahl ihn wahrscheinlich Bramante, der den Bau der Peterskirche leitete, so daß Raffael nach Rom berufen wurde; dort stattete er eine Reihe von vatikanischen Gemächern aus. Zu dieser Zeit hatte seine Kunst den Gipfel der Hochrenaissance erreicht. Nach dem Tod Bramantes übernahm Raffael die Bauleitung von St. Peter und war somit als Architekt tätig. Neben seinen berühmten Madonnenbildern malte er viele Porträts bekannter Persönlichkeiten. Raffael gehört neben Michelangelo und Leonardo da Vinci zu den bedeutendsten Künstlern der Hochrenaissance, wobei er das Wesen dieser Stilepoche am reinsten und vollkommensten ausdrückte; seine Malerei wurde für die nachfolgenden Künstlergenerationen prägend. Er gehört mit Tizian und Dürer zu den Künstlern, die bewußt neue Medien einsetzten und ihre Werke durch Kupferstiche und Drucke vervielfältigten.

Arnulf Rainer
(*1929)

Arnulf Rainer Am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien geboren, begann Rainer mit detailfreudigen Graphikzeichnungen, die zur Schule des Neo-Surrealismus gehören. Er versuchte dann in seinen „Übermalungen“ das Verhältnis Künstler – Bürger zu artikulieren und gestaltete die Welt des Unbewußten mit Filzstiften und Kreiden auf durchsichtigen Folien. Der heute im Innviertel, Oberösterreich, lebende Künstler ist seit 1981 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

Robert Rauschenberg
(1925 – 2008)

Rauschenberg wurde am 22. Oktober 1925 in Port Arthur, Texas geboren. Nach einem Studium am Kansas City Art Institute in den Jahren 1946/47, hielt er sich 1947 an der Académie Julian in Paris auf und wurde danach in den USA Schüler von Josef Albers am Black Mountain College. Rauschenberg stellte aus alltäglichen Fundstücken „Combine Paintings“ zusammen, in denen er diese Fundstücke mit Malerei verband; außerdem stellte er Collagen her und veranstaltete sogenannte „Happenings“. Mit seinen bunten Bildern gilt Rauschenberg als Vorläufer des Pop-art.

Rembrandt (Harmenszon van Rijn)
(1606 – 1669)

Rembrandt wurde am 15. Juli 1606 als Sohn eines Müllers im niederländischen Leiden geboren. Er besuchte zunächst die Lateinschule seiner Heimatstadt und absolvierte zwischen den Jahren 1621 und 23 eine Lehre bei dem Maler van Swanenburgh. Dieser Lehrzeit folgte ein sechsmonatiger Aufenthalt in der Werkstatt des Historienmalers Pieter Lastman in Amsterdam, der ihn ebenfalls als Schüler aufnahm. Im Jahre 1625 kehrte er schließlich nach Leiden zurück und eröffnete ein eigenes Atelier. Etwa sechs bis sieben Jahre später zog er nach Amsterdam und heiratete dort 1634 Saskia van Uylenburgh, die Nichte des Malers Hendrik Uylenburgh, bei dem Rembrandt in Amsterdam bis 1635 wohnte. Rembrandt brachte es durch seine Arbeit zu Wohlstand und lebte zusammen mit Saskia, die vier Kinder zur Welt brachte, von denen nur der Sohn Titus die ersten Lebenswochen überleben sollte, weiterhin in Amsterdam. Nachdem Saskia im Jahre 1642 verstarb, stellte Rembrandt die Gouvernante Geertje Dircks ein, die sich um Titus kümmern sollte. Geertje verklagte ihn daraufhin 1649 wegen der Auflösung eines Heiratsversprechens, so daß Rembrandt von nun an jährlich 200 Gulden an sie zahlen sollte; dieser ließ Geertje jedoch verhaften und in das Frauengefängnis von Gouda bringen. 1654 brachte seine Geliebte Hendrickje Stoffels eine Tochter namens „Cornelia“ -nach der Mutter Rembrandts benannt- zur Welt. In den Folgejahren verschlechterte sich seine finanzielle Lage rapide; zum einen wurde sein Porträtstil nicht mehr für zeitgemäß gehalten, zum anderen bestand der Eigentümer seines Hauses auf vollständige Bezahlung der restlichen Verkaufssumme. Auf diese Weise kam es schließlich um 1657/58 zur Versteigerung seines Besitzes und Rembrandt verlor das Haus, sowie alle seine Zeichnungen und Gemälde, die versteigert wurden. Nachdem Hendrickje 1663 gestorben war, heiratete Rembrandt 1668 Magdalena van Loo, die Nichte seiner Tante Titia. Im gleichen Jahr starb sein Sohn Titus; ein Jahr später, am 4. Oktober 1669, folgte ihm Rembrandt selbst, der die letzten Lebensjahre in großer Armut verbracht hatte. Rembrandt war einer der bedeutendsten niederländischen Maler und prägte mit seinen barocken Werken die nachfolgenden Künstlergenerationen nachhaltig. Neben seinen berühmten Gemälden stellte er auch zahlreiche Radierungen und Zeichnungen her, bei denen insbesondere die Vielfalt seiner Motivwahl und die Benutzung unterschiedlichster Techniken und Materialien fasziniert.

Auguste Renoir
(1841 – 1919)

Renoir wurde 1841 als Sohn eines Schneiders in Limoges (Frankreich) geboren und zog mit seiner Familie 1845 nach Paris. Nach einer Lehre als Porzellanmaler besuchte er ab 1862 die École des Beaux-Arts, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder verließ, um in das Atelier des Charles Gleyre einzutreten, wo er Bazille, Sisley, Pissarro und Monet kennenlernte. Im Jahre 1868 gelang ihm mit seinen impressionistischen Werken der Durchbruch im Pariser Salon, dem 1874 die Teilnahme an der ersten Impressionistenausstellung folgte. Reisen nach Algerien und Italien in den Jahren 1881/82 führten zu einer Abwendung Renoirs von dem formauflösenden impressionistischen Stil und hin zu einer strengen Kontur nach dem Vorbild Ingres. 1883 heiratete er Aline Chargot. Später, etwa um 1889, fand Renoir wieder zu seinem freieren Stil zurück und hielt sich ab 1903 wegen Lähmungserscheinungen aufgrund einer chronischen Arthritis in Südfrankreich auf. Die Erkrankung fesselte ihn seit 1912 an den Rollstuhl, was Renoir jedoch nicht daran hinderte mit an die Hand geschnalltem Pinsel weiter zu malen. Unter seiner Anleitung schuf ein Gehilfe zahlreiche Plastiken und Lithographien, bevor Renoir 1919 in Cagnes-sur-Mer bei Nizza verstarb. Renoir wollte mit seinen Bildern Lebensfreude verbreiten und schuf auf diese Weise eine Fülle von Früchten, Gärten, Blumen, Frauen und Kindern.

Mark Rothko
(1903 – 1970)

Der am 25. September 1903 in Dvinsk (Litauen) geborene Rothko wanderte mit seiner Familie im Jahre 1913 in die USA aus. Dort studierte er zwischen 1921 und 1923 Kunst an der Yale University in New Haven und zog zwei Jahre nach seinem Abschluß nach New York. In den vierziger Jahren bekam er Kontakt zum abstrakten Expressionismus und ließ damit seine surrealistische Phase hinter sich, um am Ende dieses Jahrzehnts zu seinem eigenen Stil zu finden: er ordnete unscharf konturierte, farbige Rechtecke übereinander auf großformatigen Bildern an, die sich im Auge des Betrachters zu bewegen scheinen. Rothko verstarb am 25. Februar 1970 in New York und hat als bedeutender Vertreter des Color-field-painting den abstrakten Expressionismus mitgeprägt.

Henri Julien Felix Rousseau
(1844 -1910)

Rousseau, der am 21. Mai 1844 in Laval geboren wurde, hatte nie eine malerische Ausbildung erhalten, sondern malte neben seiner beruflichem Tätigkeit und bildete sich autodidaktisch weiter. Vierzigjährig ging er dann in Pension, um sich ganz der Malerei widmen zu können. Durch eine Ausstellung zog Rousseau die Aufmerksamkeit Toulouse-Lautrecs, Pissarros, Redons und Gaugins auf seine Bilder, die seine „naive“ Malweise anerkannten und bewunderten, wie später auch Picasso und Delaunay. Rousseau, der am 2. September 1910 in Paris starb, ist einer der bedeutendsten Vertreter der Naiven Malerei. In seinen Bildern stellte er traumhafte Phantasien dar, die zwar nicht intellektuell reflektiert sind, aber dennoch eine besondere Stimmung auszudrücken vermögen.

Peter Paul Rubens
(1577 – 1640)

Am 28. Juni 1577 in Siegen als Sohn eines Antwerpener Rechtsgelehrten geboren, besuchte Rubens zunächst eine humanistische und katholische Schule. Bevor er eine Zeit als Schüler bei dem Landschaftsmaler Tobias Verhaecht in Antwerpen verbrachte, befand er sich kurz als Page im Dienst der Margaret von Ligne, was ihm jedoch überhaupt nicht gefiel. Schließlich lernte Rubens zwischen 1592 und 98 bei Adam van Noort und Otto van Veen. Bei letzterem arbeitete er noch bis 1600 weiter, obwohl er bereits 1598 als Meister in die St. Lukasgilde in Antwerpen aufgenommen worden war. Zwischen 1600 und 1608 war Rubens als Hofmaler und Diplomat des Vincenzo Gonzaga, dem Herzog von Mantua, tätig, unternahm in diesen Jahren jedoch auch ausgedehnte Reisen nach Rom, Genua und an den spanischen Hof. Die Anregungen aus Italien bewirkten eine Veränderung seines Malstils, so daß er den Manierismus hinter sich ließ und sich dem Barockstil zuwendete. Im Jahre 1608 kehrte er nach Antwerpen zurück und wurde ein Jahr später zum Hofmaler des Erzherzogs Albert ernannt. Rubens gründete in Antwerpen eine eigene Werkstatt und heiratete Isabella Brant. Ab 1622 war er schließlich als Diplomat des englischen, französischen und spanischen Hofes tätig und führte erfolgreich Friedensverhandlungen zwischen Spanien und England. Nach dem Tode Isabellas heiratete er 1630 Helene Fourment. Rubens starb am 30. Mai 1640 in seinem Antwerpener Schlößchen Steen. Rubens gilt als Inbegriff der barocken Malerei. Schon zu seinen Lebzeiten war seine Kunst populär, so daß eine große Anzahl an Schülern bei ihm ausgebildet werden wollte; zu seinen Lehrlingen gehören unter anderem J. Brueghel d. ä., A. van Dyck und F. Snyders. Die Gemälde Rubens wurden durch die sog. „Rubensstecher“ in den Kupferstich übertragen und so in ganz Europa verbreitet.


Egon Schiele
(1890 – 1918)

Am 12. Juni 1890 im niederösterreichischen Tulln geboren, besuchte Schiele zwischen 1906 und 1909 die Wiener Kunstakademie. Im Jahre 1909 war er Mitbegründer der Künstlervereinigung „Neukunstgruppe“ und ließ sich von den Werken van Goghs, Toulouse-Lautrecs, Munchs und Hodlers anregen; auch die Freundschaft zu Klimt beeinflußte die Malerei Schieles. Schiele entfernte sich jedoch schnell vom Jugendstil und entwickelte einen eigenen Stil, bei dem er in nervösen Linien unbeschönte Menschen darstellte, die ihm enorme Kritik einbrachten. Der Künstler verstarb bereits 28jährig am 31. Oktober 1918 in Wien nur zwei Tage nach seiner Frau an der spanischen Grippe.

Karl Schmidt Rottluff
(1884 – 1976)

Am 1. Dezember 1884 in Rottluff bei Chemnitz als Karl Schmidt geboren, gehörte er 1905 zu den Mitbegründern der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden zusammen mit seinem Freund Heckel, Bleyl und Kirchner. Nach einer impressionistischen Phase begann er sich an den Fauvismus anzunähern, so daß die Farben leuchtender und als Ausdrucksmittel verwendet wurden; ab 1920 hellte sich seine Malerei auf und die Bilder erhielten eine größere räumliche Tiefe. Während die Nationalsozialisten Deutschland beherrschten, wurde Schmidt-Rottluff mit einem Arbeitsverbot belegt. Der Künstler, zu dessen Hauptmotiven Landschaften, Stilleben, Akte und Bildnisse zählen, starb am 10. August 1976 in Berlin.

Alfred Sisley
(1839 – 1899)

Der am 30. Oktober 1839 in Paris als Sohn wohlhabender Eltern geborene Sisley absolvierte zunächst eine kaufmännische Lehre in London. Im Jahre 1862 kehrte er nach Paris zurück und war für ein Jahr im Atelier des Charles Gleyre tätig, wo er Monet, Bazille und Renoir kennenlernte. In den folgenden Jahren arbeitete Sisley teilweise zusammen mit Monet, Pissarro und Renoir auf einem Boot auf der Seine und zog jährlich mit Monet, Renoir und Bazille in den Wald von Fontainebleau, um zu malen. 1866 heiratete er Marie Lescouezec und hatte seine erste Ausstellung im Pariser Salon, der seine Bilder in den kommenden Jahren mal annahm und mal ablehnte. Im Jahre 1874 nahm Sisley an der ersten Impressionistenausstellung in Paris teil und unternahm eine Englandreise. Nach einer Krebserkrankung starb er am 29. Januar 1899 in Moret-sur-Loing. Zu seinen Lebzeiten mußte der impressionistische Maler Sisley oftmals schwierige finanzielle Engpässe überwinden; erst nach seinem Tode wurde die außerordentliche Harmonie seiner Farben und die ruhige Kraft seiner Bilder erkannt und die Preise für seine Werke stiegen bei Auktionen schnell in die Höhe.

Max Slevogt
(1868 – 1932)

Der am 8. Oktober 1868 im bayrischen Landshut geborene Künstler studierte in München und an der Pariser Académie Julian. Im Jahre 1892 hatte Slevogt seine erste eigene Ausstellung in München. Ab 1914 hielt er sich oft in Neukastel in der Pfalz auf, wo er am 20. September 1932 auch verstarb. Mit seinen Bildern gehört Slevogt zu den wichtigsten Repräsentanten des deutschen Impressionismus. Seine leuchtenden Bilder drücken Heiterkeit aus und vermögen einen flüchtigen Augenblick festzuhalten.

Carl Spitzweg
(1808 – 1885)

Spitzweg wurde am 5. Februar 1808 in München geboren, studierte Pharmazie und lernte die Malerei als Autodidakt. In seinen Bildern karikierte er die Sehnsüchte des Kleinbürgertums und wandte sich zunehmend der Landschaftsmalerei zu, wobei die Personen nur noch witzige Randerscheinungen darstellen. Spitzweg starb am 23. September 1885 in München.


Tizian
(um 1488/90 – 1576)

Der um 1488-90 in Pieve di Cadore (Venetien) geborene Tizian kam schon als Kind nach Venedig und lernte bei Bellini und Giorgione. Im Jahre 1516 wurde er Staatsmaler der Republik Venedig und seine Kunst war um 1530 herum schon in ganz Europa bekannt. Kaiser Karl V. ernannte Tizian 1533 zu seinem Hofmaler und adelte ihn. 1545 hielt er sich dann auf Einladung des Papstes Paul III. einige Zeit in Rom auf und nahm in den Jahren 1548, 1550 und 1551 an den Augsburger Reichstagen teil, wo er hochgestellte Persönlichkeiten porträtierte. Tizian starb am 27. August 1576 in Venedig, in dem er sich die meiste Zeit seines Lebens aufgehalten hatte. Tizian malte im Stil der Hochrenaissance. Seine Kunst beeinflußte die nachfolgenden Künstlergenerationen unter anderem wegen der strahlenden Farbgebung bis in das 19. Jahrhundert hinein.

Henri de Toulouse-Lautrec
(1864 – 1901)

Toulouse-Lautrec wurde am 24. November 1864 in Albi geboren und gehörte einem der ältesten Adelsgeschlechter Frankreichs an. Mit 14 Jahren brach er sich beide Beine; daraus resultierte eine Verwachsung der Beine, die damit, bei normaler Größe des Oberkörpers, kurz blieben und ihn zum Krüppel machten. Im Jahre 1881 zog Toulouse-Lautrec nach Paris, lernte dort bei F. Cormon und L. Bonnat und hatte eine beeinflussende Begegnung mit van Gogh und Bernard. Der Autodidakt Toulouse-Lautrec, der sich an Bildern von Degas und an japanischen Farbenholzschnitten orientierte, wurde 1893 Mitarbeiter der „Revue Blanche“. Der Chansonnier Aristide Bruant führte ihn in das Pariser Nachtleben ein; von da an wurden Bars, Bordelle, das Kabarett, der Zirkus oder der Rennplatz zu Toulouse-Lautrecs Inspirationsquelle. Damit gilt er als ironischer und satirischer Chronist der Pariser Vergnügungswelt des „Fin-de-siècle“. Toulouse-Lautrec zeichnete als Graphiker vor allem farbschöne Plakate in der „Jugendstil-Manier“, die zu einem Meilenstein für die moderne Gebrauchsgraphik wurden. Das Pariser Nachtleben blieb nicht ohne Spuren, so daß Toulouse-Lautrec im Jahre 1901 eine Alkoholentziehungskur machen mußte; er verstarb im gleichen Jahr am 9. September auf dem Schloß Malromé.

Joseph Mallord William Turner
(1775 – 1851)

Joseph Mallord William Turner entdeckte die „Stimmungslandschaft“ und schuf daher als erster jene Richtung in der Landschaftsmalerei, welche nicht die Gegenstände selbst, sondern den Eindruck darstellen will, den sie unter gewissen Lichtverhältnissen machten, deshalb ist der Engländer Turner der wahre Vorläufer der Impressionisten und das nahezu zwei Generationen vor den Franzosen.
Turner wurde am 23. April 1775 in London als Sohn eines Barbieres geboren. Im Jahre 1789 wurde er an der Royal Academy aufgenommen, absolvierte nebenbei jedoch noch eine Ausbildung bei dem Aquarellmaler Thomas Malton, bei Paul Sanby und bei Philippe Jacques de Loutherbourg. Bei diesem lernte er, sich für die atmosphärischen Erscheinungen und die wechselnden Stimmungen des Wetters zu begeistern. In der Folgezeit wurden die Landschaft Großbritanniens das Hauptthema der Gemälde Turners, was ihm bald die Anerkennung der Öffentlichkeit eintrug. Turner beteiligte sich 1790 erstmals mit seinen Aquarellen an einer Ausstellung der Royal Academy und reichte dort sechs Jahre später sein erstes Ölbild für eine Ausstellung ein. Nach einer Zeit der Reisen, die ihn nach Schottland, in die Schweiz und nach Frankreich führten, eröffnete er 1804 eine eigene Galerie, in der er seine Bilder verkaufte. Eine nachhaltige Faszination übte die gewaltige Natur der Alpen in ihrer elementaren Größe auf den Künstler aus. Noch Jahre nach seiner Rückkehr hat er immer wieder Alpenlandschaften gemalt. 1807 erhielt er an der Royal Academy eine Professur. Theoretisch äußerte sich Turner über die Kunst der Landschaftsmalerei in einer ersten, 1807 erschienenen Folge seines „Liber Studiorum“, das er mit inhaltlich und formal weit gespannten Illustrationen versah. Eine Italienreise in den Jahren 1819/20, bei der er sich längere Zeit in Rom,Neapel und Venedig aufhielt, führte zu einem Stilwandel Turners, durch den sich seine Bilder zusehens vom Realistischen entfernten.Besonders nach Rom und Venedig zog es ihn noch ein zweites und drittes Mal in den Jahren 1828 und 1840. Italiensiche, insbesondere venezianische Themen charakterisierten fortan seine Gemälde, in denen er darum bemüht war, die ganz besondere Atmosphäre der Lagunenstadt in seinen Transparenten Aquarellstil zu übersetzen. Dieser Wandel sorgte für heftige Kritik, so daß einige Spätwerke von ihm wegen der Auflösung des Gegenständlichen nicht mehr in der Royal Academy ausgestellt wurden.


Victor Vasarely
(1908 – 1997)

Vasarely, der am 9. April 1908 in Pécs (Ungarn) geboren wurde, ließ sich 1930 in Paris nieder und lebt seit 1961 in Annet sur Marne. In seinen Bildern entwickelte er Bildmuster, bei denen in einem Gitterwerk geometrische Formen in leuchtenden Farben so angeordnet sind, daß im Auge des Betrachters der Eindruck der Bewegung entsteht; Vasarely zählt mit seinen Werken zu den Hauptvertretern des Op-art.

Jan Vermeer
(1632 – 1675)

Von dem Leben des am 31. Oktober 1632 in Delft geborenen Vermeer ist nicht viel bekannt, außer daß sein Vater Seidenwirker, Kunsthändler und Gastwirt war, daß er im Jahre 1650 Catharina Bolens heiratete und in diesem Jahr als Meister in die Sankt Lukasgilde aufgenommen wurde. Vermeer starb am 15. Dezember 1675. Neben Hals und Rembrandt zählt er zu den bedeutendsten holländischen Künstlern; seine Malerei fasziniert durch die Farbharmonie, die gelungenen Perspektiven und die Wiedergabe des Lichts; seine bevorzugten Motive sind Frauen in einer intimen, ruhigen Innenraumszene mit Lichteinfall, denen der Betrachter bei irgend einer Tätigkeit zuschauen kann. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurde seine Kunst geschätzt und fand zahlreiche Nachahmer und Fälscher.


Andy Warhol
(1928 – 1987)

Er wurde am 6. August 1928 als Andrew Warhola in Pittsburgh, Pennsylvania als Sohn tschechischer Einwanderer geboren. In den Jahren 1945-49 studierte Warhol am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh. Nach dem Abschluß dieses Studiums zog er nach New York, wo er als Werbegraphiker für „Vogue“ und „Harper´s Bazaar“ arbeitete und seinen Namen auf Andy Warhol kürzte. Seine erste Einzelausstellung fand 1952 in der Hugo Gallery in New York statt. In den Folgejahren entwarf er Bühnenbilder und begann sich die Haare hell zu färben, was später zu seinem Markenzeichen werden sollte. Im Jahre 1956 wurden Warhols Werbezeichnungen für Schuhe ausgestellt und er erhielt dafür den „Thirty Fifth Annual Art Director´s Club Award“. 1960 begann er die Werbegraphik zu verlassen und zeitgleich mit Roy Lichtenstein Bilder in Form von Comics und erste Konsumgüterbilder, wie die Coca-Cola-Flaschen, zu malen. Ab 1962 benutzte Warhol das Siebdruckverfahren, um Fotos auf Leinwände zu übertragen, die er dann mit grellen Farben veränderte. Zudem entstanden seine Katastrophenreihen von elektrischen Stühlen und Autounfällen z.B.; die von ihm ins Leben gerufene „Factory“ half ihm bei der Vervielfältigung seiner Werke. In den Folgejahren fing Warhol mit der Filmproduktion an und hatte zahlreiche Ausstellungen in Amerika und Europa. 1975 erschien sein Buch „The Philosophy of Andy Warhol“, dem viele Ausstellungen und Retrospektiven folgten, bevor Warhol am 22. Februar 1987 verstarb. Warhol erfand in seinen Werken nichts neu, jedoch hob er alltägliche Dinge an das Auge des Betrachters, so daß dieser Konsumgegenstände oder „Stars“ als Kunst begreifen konnte. Durch diese Stilrichtung, die als Pop-art bezeichnet wird, beeinflußte Warhol andere Künstler wie z.B. Keith Haring und führte die Kunst in eine neue Epoche.

Paul Wunderlich
(1927 – 2010)

Wunderlich, der am 10. März 1927 in Berlin auf die Welt kam, studierte zwischen 1947 und 51 an der Hamburger Landeskunstschule und lehrte nach seinem Abschluß dort bis 1960. Nach einem mehrjährigen Parisaufenthalt nahm er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg an. Wunderlich erhielt für seine kühlen, erotischen Bilder, bei denen Surrealismus auf phantastischen Realismus trifft, viele Auszeichnungen und hatte zahlreiche Ausstellungen überall auf der Welt.

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